hlen. Er sollte ihr totes Bild nicht loswerden, er sollte nicht aufh
ren, sich Vorw
rfe zu machen, da
er ihre Gesinnungen nicht erkannt, nicht erforscht, nicht gesch
tzt habe.
Dieser seltsame Wahnsinn begleitete sie
berallhin. Sie verbarg ihn unter allerlei Formen; und ob sie den Menschen gleich wunderlich vorkam, so war niemand aufmerksam oder klug genug, die innere, wahre Ursache zu entdecken.
Indessen hatten sich Freunde, Verwandte, Bekannte in Anordnungen von mancherlei
Festen ersch
pft. Kaum verging ein Tag, da
nicht irgend etwas Neues und Unerwartetes angestellt worden w
re. Kaum war ein sch
ner Platz der Landschaft, den man nicht ausgeschm
ckt und zum Empfang vieler froher G
ste bereitet h
tte. Auch wollte unser junger Ank
mmling noch vor seiner Abreise das Seinige tun und lud das junge Paar mit einem engeren Familienkreise zu einer Wasserlustfahrt. Man bestieg ein gro
es, sch
nes, wohlausgeschm
cktes Schiff, eine der Jachten, die einen kleinen Saal
Armut und Demut f
hren zum Himmel
Es war einmal ein K
nigssohn, der ging hinaus in das Feld und war nachdenklich und traurig. Er sah den Himmel an, der war so sch
n rein und blau, da seufzte er und sprach
wie wohl mu
einem erst da oben im Himmel sein!
Da erblickte er einen armen greisen Mann, der des Weges daherkam, redete ihn an und fragte
wie kann ich wohl in den Himmel kommen?
. Der Mann antwortete
durch Armut und Demut. Leg an meine zerrissenen Kleider, wandere sieben Jahre in de
r Welt und lerne ihr Elend kennen: nimm kein Geld, sondern wenn du hungerst, bitt mitleidige Herzen um ein St
ckchen Brot, so wirst du dich dem Himmel n
. Da zog der K
nigssohn seinen pr
chtigen Rock aus und hing daf
r das Bettlergewand um, ging hinaus in die weite Welt und duldete gro
Elend. Er nahm nichts als ein wenig Essen, sprach nichts, sondern betete zu dem Herrn, da
er ihn einmal in seinen Himmel aufnehmen wollte. Als die sieben Jahre herum waren, da kam er wieder an seines
Pro 3.0 - 4.0F!
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aevtoapp
A Excalibur
aevtoapp
nte, was Verh
ltnisse, was Pflicht anzuraten und zu gebieten, ja was eine unab
nderliche Notwendigkeit unwiderruflich zu fordern schien, desto mehr beg
nstigte das sch
ne Herz seine Einseitigkeit; und indem sie von der einen Seite durch Welt und Familie, Br
utigam und eigne Zusage unaufl
slich gebunden war, von der andern der emporstrebende J
ngling gar kein Geheimnis von seinen Gesinnungen, Planen und Aussichten machte, sich nur als ein treuer und nicht einmal z
rtlicher Bruder gegen sie
bewies und nun gar von seiner unmittelbaren Abreise die Rede war, so schien es, als ob ihr fr
her kindischer Geist mit allen seinen T
cken und Gewaltsamkeiten wiedererwachte und sich nun auf einer h
heren Lebensstufe mit Unwillen r
stete, bedeutender und verderblicher zu wirken. Sie beschlo
zu sterben, um den ehemals Geha
ten und nun so heftig Geliebten f
r seine Unteilnahme zu strafen und sich, indem sie ihn nicht besitzen sollte, wenigstens mit seiner Einbildungskraft, seiner Reue auf e
rwandelt, vorw
rts und r
rts, wie man es nehmen will.
tte jemand ihre Empfindungen, die sie ganz geheimhielt, entwickeln und mit ihr teilen k
nnen, so w
rde er sie nicht gescholten haben; denn freilich konnte der Br
utigam die Vergleichung mit dem Nachbar nicht aushalten, sobald man sie nebeneinander sah. Wenn man dem einen ein gewisses Zutrauen nicht versagen konnte, so erregte der andere das vollste Vertrauen; wenn man den einen gern zur Gesellschaft mochte, so w
nschte man sich d
en andern zum Gef
hrten; und dachte man gar an h
here Teilnahme, an au
erordentliche F
lle, so h
tte man wohl an dem einen gezweifelt, wenn einem der andere vollkommene Gewi
heit gab. F
r solche Verh
ltnisse ist den Weibern ein besonderer Takt angeboren, und sie haben Ursache sowie Gelegenheit, ihn auszubilden.
Je mehr die sch
ne Braut solche Gesinnungen bei sich ganz heimlich n
hrte, je weniger nur irgend jemand dasjenige auszusprechen im Fall war, was zugunsten des Br
utigams gelten kon
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Filo!
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Bei ihr hingegen sah es ganz anders aus. Sie schien sich wie aus einem Traum erwacht. Der Kampf gegen ihren jungen Nachbar war die erste Leidenschaft gewesen, und dieser heftige Kampf war doch nur, unter der Form des Widerstrebens, eine heftige, gleichsam angeborne Neigung. Auch kam es ihr in der Erinnerung nicht anders vor, als da
sie ihn immer geliebt habe. Sie l
chelte
ber jenes feindliche Suchen mit den Waffen in der Hand; sie wollte sich des angenehmsten Gef
hls er
innern, als er sie entwaffnete; sie bildete sich ein, die gr
te Seligkeit empfunden zu haben, da er sie band, und alles, was sie zu seinem Schaden und Verdru
unternommen hatte, kam ihr nur als unschuldiges Mittel vor, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie verw
nschte jene Trennung, sie bejammerte den Schlaf, in den sie verfallen, sie verfluchte die schleppende, tr
umerische Gewohnheit, durch die ihr ein so unbedeutender Br
utigam hatte werden k
nnen; sie war verwandelt, doppelt ve
es inneren Wertes gewesen,
erte sich nun in frohem Erstaunen, erfreulichem Betrachten, gef
lligem Eingestehen, halb willigem halb unwilligem und doch notwendigem Annahen, und das alles war wechselseitig. Eine lange Entfernung gab zu l
ngeren Unterhaltungen Anla
. Selbst jene kindische Unvernunft diente den Aufgekl
rteren zu scherzhafter Erinnerung, und es war, als wenn man sich jenen neckischen Ha
wenigstens durch eine freundschaftliche, aufmerksame Behandlung verg
ten m
sse, als wenn
jenes gewaltsame Verkennen nunmehr nicht ohne ein ausgesprochnes Anerkennen bleiben d
rfe.
Von seiner Seite blieb alles in einem verst
ndigen, w
nschenswerten Ma
. Sein Stand, seine Verh
ltnisse, sein Streben, sein Ehrgeiz besch
ftigten ihn so reichlich, da
er die Freundlichkeit der sch
nen Braut als eine dankenswerte Zugabe mit Behaglichkeit aufnahm, ohne sie deshalb in irgendeinem Bezug auf sich zu betrachten oder sie ihrem Br
utigam zu mi
nnen, mit dem er
brigens in den besten Verh
r ruhige Gang, den die ganze Sache genommen hatte, war auch durch das Verl
bnis nicht beschleunigt worden. Man lie
eben von beiden Seiten alles so fortgew
hren, man freute sich des Zusammenlebens und wollte die gute Jahreszeit durchaus noch als einen Fr
hling des k
nftigen ernsteren Lebens genie
Indessen hatte der Entfernte sich zum sch
nsten ausgebildet, eine verdiente Stufe seiner Lebensbestimmung erstiegen und kam mit Urlaub, die Seinigen zu besuchen. Auf eine ganz nat
rliche, abe
r doch sonderbare Weise stand er seiner sch
nen Nachbarin abermals entgegen. Sie hatte in der letzten Zeit nur freundliche, br
utliche Familienempfindungen bei sich gen
hrt, sie war mit allem, was sie umgab, in
bereinstimmung; sie glaubte gl
cklich zu sein und war es auch auf gewisse Weise. Aber nun stand ihr zum erstenmal seit langer Zeit wieder etwas entgegen: es war nicht hassenswert; sie war des Hasses unf
hig geworden, ja der kindische Ha
, der eigentlich nur ein dunkles Anerkennen d
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Geneva
Verdana
Geneva Cyrillic
Times
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er, von Stand, Verm
gen und Bedeutung, beliebt in der Gesellschaft, gesucht von Frauen, wendete ihr seine ganze Neigung zu. Es war das erstemal, da
sich ein Freund, ein Liebhaber, ein Diener um sie bem
hte. Der Vorzug, den er ihr vor vielen gab, die
lter, gebildeter, gl
nzender und anspruchsreicher waren als sie, tat ihr gar zu wohl. Seine fortgesetzte Aufmerksamkeit, ohne da
er zudringlich gewesen w
re, sein treuer Beistand bei verschiedenen unangenehmen Zuf
llen, sein gegen ihre Elter
n zwar ausgesprochnes, doch ruhiges und nur hoffnungsvolles Werben, da sie freilich noch sehr jung war: das alles nahm sie f
r ihn ein, wozu die Gewohnheit, die
ern, nun von der Welt als bekannt angenommenen Verh
ltnisse das Ihrige beitrugen. Sie war so oft Braut genannt worden, da
sie sich endlich selbst daf
r hielt, und weder sie noch irgend jemand dachte daran, da
noch eine Pr
fung n
tig sei, als sie den Ring mit demjenigen wechselte, der so lange Zeit f
r ihren Br
utigam galt.
en feindlichen Wesen zu trennen und jene lieblichen Hoffnungen aufzugeben.
Der Knabe tat sich in seinen neuen Verh
ltnissen bald hervor. Jede Art von Unterricht schlug bei ihm an. G
nner und eigene Neigung bestimmten ihn zum Soldatenstande.
berall, wo er sich fand, war er geliebt und geehrt. Seine t
chtige Natur schien nur zum Wohlsein, zum Behagen anderer zu wirken, und er war in sich, ohne deutliches Bewu
tsein, recht gl
cklich, den einzigen Widersacher verloren zu haben, den die Natur
ihm zugedacht hatte.
Das M
dchen dagegen trat auf einmal in einen ver
nderten Zustand. Ihre Jahre, eine zunehmende Bildung und mehr noch ein gewisses inneres Gef
hl zogen sie von den heftigen Spielen hinweg, die sie bisher in Gesellschaft der Knaben auszu
ben pflegte. Im ganzen schien ihr etwas zu fehlen, nichts war um sie herum, das wert gewesen w
re, ihren Ha
zu erregen. Liebensw
rdig hatte sie noch niemanden gefunden.
Ein junger Mann,
lter als ihr ehemaliger nachbarlicher Widersach
liche Verh
ltnis zeigte sich schon bei kindischen Spielen, es zeigte sich bei zunehmenden Jahren. Und wie die Knaben Krieg zu spielen, sich in Parteien zu sondern, einander Schlachten zu liefern pflegen, so stellte sich das trotzig mutige M
dchen einst an die Spitze des einen Heers und focht gegen das andre mit solcher Gewalt und Erbitterung, da
dieses schimpflich w
re in die Flucht geschlagen worden, wenn ihr einzelner Widersacher sich nicht sehr brav gehalten und seine Gegnerin doch noc
h zuletzt entwaffnet und gefangengenommen h
tte. Aber auch da noch wehrte sie sich so gewaltsam, da
er, um seine Augen zu erhalten und die Feindin doch nicht zu besch
digen, sein seidenes Halstuch abrei
en und ihr die H
nde damit auf den R
cken binden mu
Dies verzieh sie ihm nie, ja sie machte so heimliche Anstalten und Versuche, ihn zu besch
digen, da
die Eltern, die auf diese seltsamen Leidenschaften schon l
ngst achtgehabt, sich miteinander verst
ndigten und beschlossen, die beid
(LIST
LISTA%Source Text
Translation
Letter
Resum
VDEFA(
(LIST
VDEFA(
TypeB
an in seinem Leibe zu flattern, flattert wieder herauf, dem Mann in den Mund: da streckt er den Kopf heraus und ruft
Fuhrmann, es kostet dir doch dein Leben
. Der Fuhrmann reicht seiner Frau die Hacke und spricht
Frau, schlag mir den Vogel im Munde todt
. Die Frau schl
gt zu, schl
gt aber fehl, und schl
gt den Fuhrmann gerade auf den Kopf, so da
er todt hinf
llt. Der Sperling aber fliegt auf und davon.
der Grimm. Der Hund und der SperlingF
02/02/99G
02/02/99N
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1998 netOvers
tter_
Type:
er Fuhrmann all sein Gut verloren, gieng hinab in seine Stube und setzte sich hinter den Ofen, und war ganz b
s und giftig. Der Sperling aber sa
drau
en vor dem Fenster und rief
Fuhrmann, es kostet dir dein Leben
. Da ergriff der Fuhrmann die Hacke und warf sie nach dem Sperling: aber er schlug nur die Fensterscheiben entzwei und traf den Vogel nicht. Der Sperling h
pfte durch das zerbrochene Fenster herein, setzte sich auf den Ofen und rief
Fuhrmann, es kostet dir dein Leben
. Dieser,
ganz toll und blind vor Wuth, schl
gt den Ofen entzwei, und so fort, wie der Sperling von einem Ort zum andern fliegt, sein ganzes Hausger
th, Spieglein, B
nke, Tisch und zuletzt die W
nde seines Hauses, und kann ihn nicht treffen. Endlich erwischte er ihn mit der Hand. Da sprach seine Frau
soll ich ihn todt schlagen?
, rief er,
das w
re zu gelind, der soll viel m
rderlicher sterben, ich will ihn verschlingen
, und nimmt ihn und verschlingt ihn auf einmal. Der Sperling aber f
Layout 5B
chlug in seinem Zorn, ohne umzusehen, auf den Sperling los, traf ihn aber nicht, sondern schlug auch sein drittes Pferd todt.
Ach, ich armer Mann!
rief er.
Noch nicht arm genug
antwortete der Sperling,
jetzt will ich dich daheim arm machen
und flog fort.
Der Fuhrmann mu
te den Wagen stehen lassen und gieng voll Zorn und Aerger heim.
, sprach er zu seiner Frau,
was hab ich Ungl
ck gehabt! der Wein ist ausgelaufen, und die Pferde sind alle drei todt.
Ach, Mann
, antwortete sie
was f
r ein b
ser Vogel ist ins Haus gekommen! er hat die V
gel aus der ganzen Welt zusammen gebracht, und die sind droben
ber unsern Waizen hergefallen und fressen ihn auf.
Da stieg er hinauf, und tausend und abermal tausend V
gel sa
en auf dem Boden und hatten den Waizen aufgefressen, und der Sperling sa
mitten darunter. Da rief der Fuhrmann
ach, ich armer Mann!
Noch nicht arm genug
, antwortete der Sperling,
Fuhrmann, es kostet dir noch dein Leben
und flog hinaus.
Da hatte d
erd auf den Kopf und pickte ihm die Augen aus. Als der Fuhrmann das sah, zog er seine Hacke heraus und wollte den Sperling treffen: aber der Sperling flog in die H
he, und der Fuhrmann traf seinen Gaul auf den Kopf, da
er todt hinfiel.
Ach, ich armer Mann!
rief er.
Noch nicht arm genug
sprach der Sperling, und als der Fuhrmann mit den zwei Pferden weiter fuhr, kroch der Sperling wieder unter das Tuch und pickte auch den Spunt am zweiten Fa
los, da
aller Wein heraus schwankte. Als es
der Fuhrmann gewahr wurde, rief er wieder:
ach, ich armer Mann!
aber der Sperling antwortete
noch nicht arm genug
, setzte sich dem zweiten Pferd auf den Kopf und pickte ihm die Augen aus. Der Fuhrmann lief herbei, und holte mit seiner Hacke aus, aber der Sperling flog in die H
he, da traf der Schlag das Pferd, da
es hinfiel.
Ach, ich armer Mann!
Noch nicht arm genug!
sprach der Sperling, setzte sich auch dem dritten Pferd auf den Kopf und pickte ihm nach den Augen. Der Fuhrmann s
Type:
Wagen mit drei Pferden, und hatte zwei F
sser Wein geladen. Der Sperling aber sah, da
er nicht ausbiegen wollte, sondern in der Fahrgleise blieb, in welcher der Hund lag: da rief er
Fuhrmann, thus nicht, oder ich mache dich arm
. Der Fuhrmann aber brummte vor sich
du wirst mich nicht arm machen
, knallte mit der Peitsche und trieb den Wagen
ber den Hund, da
ihn die R
der todt fuhren. Da rief der Sperling
du hast mir meinen Bruder Hund todt gefahren, das soll dich Karre und Gaul kost
Ja, Karre und Gaul
, sagte der Fuhrmann,
was k
nntest du mir schaden!
und fuhr weiter. Da kroch der Sperling unter das Wagentuch und pickte an dem einen Spuntloch so lange, bis er den Spunt losbrachte: da lief der ganze Wein heraus, ohne da
es der Fuhrmann merkte. Und als er einmal hinter sich blickte, sah er, da
der Wagen tr
pfelte, untersuchte die F
sser und fand, da
eins leer war.
Ach, ich armer Mann!
rief er.
Noch nicht arm genug
sprach der Sperling und flog dem einen Pf
ch das zweite St
ck gefressen hatte, fragte der Sperling
Bruder Hund, bist du nun satt?
Ja, Fleisch bin ich satt
, antwortete er,
aber ich habe noch kein Brot gekriegt.
Sprach der Sperling
das sollst du auch haben, komm nur mit
. Da f
hrte er ihn an einen B
ckerladen und pickte an ein paar Br
tchen, bis sie herunter rollten, und als der Hund noch mehr wollte, fuhrte er ihn zu einem andern und holte ihm noch einmal Brot herab. Wie das verzehrt war, sprach der Sperling
Bruder Hund, bi
st du nun satt?
, antwortete er,
nun wollen wir ein bischen vor die Stadt gehen.
Da giengen sie beide hinaus auf die Landstra
e. Es war aber warmes Wetter, und als sie ein Eckchen gegangen waren, sprach der Hund
ich bin m
de und m
chte gerne schlafen
Ja, schlaf nur
, antwortete der Sperling,
ich will mich derweil auf einen Zweig setzen.
Der Hund legte sich also auf die Stra
e und schlief fest ein. W
hrend er da lag und schlief, kam ein Fuhrmann heran gefahren, der hatte einen
Die wunderlichen Nachbarskinder
Novelle
aus Die Wahlverwandtschaften
(1809)
Zwei Nachbarskinder von bedeutenden H
usern, Knabe und M
dchen, in verh
ltnism
igem Alter, um dereinst Gatten zu werden, lie
man in dieser angenehmen Aussicht miteinander aufwachsen, und die beiderseitigen Eltern freuten sich einer k
nftigen Verbindung. Doch man bemerkte gar bald, da
die Absicht zu mi
lingen schien, indem sich zwischen den beiden trefflichen Naturen ein sonderbarer Widerwille hervortat. Viell
eicht waren sie einander zu
hnlich. Beide in sich selbst gewendet, deutlich in ihrem Wollen, fest in ihren Vors
tzen; jedes einzeln geliebt und geehrt von seinen Gespielen; immer Widersacher, wenn sie zusammen waren, immer aufbauend f
r sich allein, immer wechselsweise zerst
rend, wo sie sich begegneten, nicht wetteifernd nach einem Ziel, aber immer k
mpfend um einen Zweck; gutartig durchaus und liebensw
rdig und nur hassend, ja b
sartig, indem sie sich aufeinander bezogen.
Dieses wunder
bruderchenC
catherlieschenH
daumerlingsF
daumesdickG
demutA
eiserneI
eseleinD
friederH
froschkonigI
fuhrenA
geistJ
glasJ
goetheL
grimmA
heinrichI
himmelA
hundK
johannL
johann
wolfgang
goethe
wunderlichen
nachbarskinderL
nachbarskinderL
oderI
schneiderleinE
schwesterchenC
sperlingK
tapfereE
wanderschaftF
wolfgangL
wunderlichenL
2/99M
. Daumesdick
aumesdick
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Vaters Schlo
, aber niemand erkannte ihn. Er sprach zu den Dienern
geht und sage meinen Eltern, da
ich wiedergekommen bin
. Aber die Diener glaubten es nicht, lachten und lie
en ihn stehen. Da sprach er
geht und sagts meinen Br
dern, da
sie herabkommen, ich m
chte sie so gerne wiedersehen
. Sie wollten auch nicht, bis endlich einer von ihnen hinging und es den K
nigskindern sagte, aber diese glaubten es nicht und bek
mmerten sich nicht darum. Da schrieb er einen Brief an seine Mutter u
nd beschrieb ihr darin all sein Elend, aber er sagte nicht, da
er ihr Sohn w
re. Da lie
ihm die K
nigin aus Mitleid einen Platz unter der Treppe anweisen und ihm t
glich durch zwei Diener Essen bringen. Aber der eine war b
s und sprach
was soll dem Bettler das gute Essen!
, behielts f
r sich oder gabs den Hunden und brachte dem Schwachen, Abgezehrten nur Wasser; doch der andere war ehrlich und brachte ihm, was er f
r ihn bekam. Es war wenig, doch konnte er davon eine Zeitlang leben; da
g; seht Ihr, ich habe Geld im
berflu
, und gab dem Vater einhundert Taler und sprach:
Es soll Euch niemals fehlen, lebt nach Eurer Bequemlichkeit.
Mein Gott
, sprach der Alte,
wie bist du zu dem Reichtum gekommen?
Da erz
hlte er ihm, wie alles zugegangen w
re und wie er im Vertrauen auf sein Gl
ck einen so reichen Fang getan h
tte. Mit dem
brigen Geld aber zog er wieder hin auf die hohe Schule und lernte weiter, und weil er mit seinem Pflaster alle Wunden heilen konnte, ward er deT)r ber
hmteste Doktor auf der ganzen Welt.
der Grimm. Der Geist im GlasF
02/02/99G
02/02/99N
Source Text
ie erst nach einiger Zeit an die Angst, an die Sorgen der Zur
ckgelassenen denken, und fast konnten sie selbst nicht ohne Angst, ohne Sorge daran denken, wie sie jenen wiederbegegnen wollten.
Sollen wir fliehen? sollen wir uns verbergen?
sagte der J
ngling.
Wir wollen zusammenbleiben
, sagte sie, indem sie an seinem Hals hing.
Der Landmann, der von ihnen die Geschichte des gestrandeten Schiffs vernommen hatte, eilte, ohne weiter zu fragen, nach dem Ufer. Das Fahrzeug kam gl
cklich einh
ergeschwommen; es war mit vieler M
he losgebracht worden. Man fuhr aufs ungewisse fort, in Hoffnung, die Verlornen wiederzufinden. Als daher der Landmann mit Rufen und Winken die Schiffenden aufmerksam machte, an eine Stelle lief, wo ein vorteilhafter Landungsplatz sich zeigte, und mit Winken und Rufen nicht aufh
rte, wandte sich das Schiff nach dem Ufer, und welch ein Schauspiel ward es, da sie landeten! Die Eltern der beiden Verlobten dr
ngten sich zuerst ans Ufer; den liebenden Br
utiga
ochzeitskleid an, das noch vollst
ndig dahing, um ein Paar von Kopf zu Fu
und von innen heraus zu bekleiden. In kurzer Zeit waren die beiden Abenteurer nicht nur angezogen, sondern ganz geputzt. Sie sahen allerliebst aus, staunten einander an, als sie zusammentrafen, und fielen sich mit unm
iger Leidenschaft, und doch halb l
chelnd
ber die Vermummung, gewaltsam in die Arme. Die Kraft der Jugend und die Regsamkeit der Liebe stellten sie in wenigen Augenblicken v
llig wieder her, und es f
ehlte nur die Musik, um sie zum Tanz aufzufordern.
Sich vom Wasser zur Erde, vom Tode zum Leben, aus dem Familienkreise in eine Wildnis, aus der Verzweiflung zum Entz
cken, aus der Gleichg
ltigkeit zur Neigung, zur Leidenschaft gefunden zu haben, alles in einem Augenblick - der Kopf w
re nicht hinreichend, das zu fassen; er w
rde zerspringen oder sich verwirren. Hiebei mu
das Herz das Beste tun, wenn eine solche
berraschung ertragen werden soll.
Ganz verloren eins ins andere, konnten s
e und was Erw
rmendes vorr
tig war, schnell herbeigetragen. Hier
berwand die Begierde zu retten jede andre Betrachtung. Nichts ward vers
umt, den sch
nen, halbstarren, nackten K
rper wieder ins Leben zu rufen. Es gelang. Sie schlug die Augen auf, sie erblickte den Freund, umschlang seinen Hals mit ihren himmlischen Armen. So blieb sie lange; ein Tr
nenstrom st
rzte aus ihren Augen und vollendete ihre Genesung.
Willst du mich verlassen
, rief sie aus,
da ich dich so wiederfinde?
, rief er,
niemals!
und wu
te nicht, was er sagte noch was er tat.
Nur schone dich
, rief er hinzu,
schone dich! denke an dich um deinet- und meinetwillen.
Sie dachte nun an sich und bemerkte jetzt erst den Zustand, in dem sie war. Sie konnte sich vor ihrem Liebling, ihrem Retter nicht sch
men; aber sie entlie
ihn gern, damit er f
r sich sorgen m
ge; denn noch war, was ihn umgab, na
und triefend.
Die jungen Eheleute beredeten sich; er bot dem J
ngling und sie der Sch
nen das H
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Layout 4
Layout 5
d zu tragen; beide wurden vom Strom gewaltsam fortgerissen, bis sie die Inseln, die Werder weit hinter sich hatten und der Flu
wieder breit und gem
chlich zu flie
en anfing. Nun erst ermannte, nun erholte er sich aus der ersten zudringenden Not, in der er ohne Besinnung nur mechanisch gehandelt; er blickte mit emporstrebendem Haupt umher und ruderte nach Verm
gen einer flachen, buschichten Stelle zu, die sich angenehm und gelegen in den Flu
verlief. Dort brachte er seine sch
ne Beute auf
s Trockne; aber kein Lebenshauch war in ihr zu sp
ren. Er war in Verzweiflung, als ihm ein betretener Pfad, der durchs Geb
sch lief, in die Augen leuchtete. Er belud sich aufs neue mit der teuren Last, er erblickte bald eine einsame Wohnung und erreichte sie. Dort fand er gute Leute, ein junges Ehepaar. Das Ungl
ck, die Not sprach sich geschwind aus. Was er nach einiger Besinnung forderte, ward geleistet. Ein lichtes Feuer brannte, wollne Decken wurden
ber ein Lager gebreitet, Pelze, Fell
Nimm dies zum Andenken!
rief sie aus.
re mich nicht!
rief er ihr entgegen, indem er den Kranz auffing;
ich bedarf aller meiner Kr
fte und meiner Aufmerksamkeit.
Ich st
re dich nicht weiter
, rief sie;
du siehst mich nicht wieder!
Sie sprachs und eilte nach dem Vorderteil des Schiffs, von da sie ins Wasser sprang. Einige Stimmen riefen:
Rettet! rettet! sie ertrinkt.
Er war in der entsetzlichsten Verlegenheit.
ber dem L
rm erwacht der alte Schiffsmeister, will das Ruder ergr
eifen, der j
ngere es ihm
bergeben, aber es ist keine Zeit, die Herrschaft zu wechseln: das Schiff strandet, und in eben dem Augenblick, die l
stigsten Kleidungsst
cke wegwerfend, st
rzte er sich ins Wasser und schwamm der sch
nen Feindin nach.
Das Wasser ist ein freundliches Element f
r den, der damit bekannt ist und es zu behandeln wei
. Es trug ihn, und der geschickte Schwimmer beherrschte es. Bald hatte er die vor ihm fortgerissene Sch
ne erreicht; er fa
te sie, wu
te sie zu heben un
und einige Zimmer anbieten und auf das Wasser die Bequemlichkeit des Landes
berzutragen suchen.
Man fuhr auf dem gro
en Strome mit Musik dahin; die Gesellschaft hatte sich bei hei
er Tageszeit in den untern R
umen versammelt, um sich an Geistes- und Gl
cksspielen zu erg
tzen. Der junge Wirt, der niemals unt
tig bleiben konnte, hatte sich ans Steuer gesetzt, den alten Schiffsmeister abzul
sen, der an seiner Seite eingeschlafen war; und eben brauchte der Wachende alle seine Vorsicht, da er
sich einer Stelle nahte, wo zwei Inseln das Flu
bette verengten und, indem sie ihre flachen Kiesufer bald an der einen, bald an der andern Seite hereinstreckten, ein gef
hrliches Fahrwasser zubereiteten. Fast war der sorgsame und scharfblickende Steurer in Versuchung, den Meister zu wecken, aber er getraute sichs zu und fuhr gegen die Enge. In dem Augenblick erschien auf dem Verdeck seine sch
ne Feindin mit einem Blumenkranz in den Haaren. Sie nahm ihn ab und warf ihn auf den Steuernden.
Subject:M
Created:Q Modified:Y
Type:
Send e-mail
Aschenputtel
Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank, und als sie f
hlte, da
ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges T
chterlein zu sich ans Bett und sprach:
Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken und will um dich sein.
Darauf tat sie die Augen zu und verschied. Das M
dchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee e
in wei
chlein auf das Grab, und als die Sonne im Fr
hjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau.
Die Frau hatte zwei T
chter mit ins Haus gebracht, die sch
n und wei
von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit f
r das arme Stiefkind an.
Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen
, sprachen sie,
wer Brot essen will, mu
es verdienen: Hinaus mit der K
chenmagd.
Sie nahmen ihm seine sch
nen Kleider weg, zoge
nst dich aber heimpacken.
Vater, ich bin zum erstenmal hier in dem Wald, ich wei
den Weg nicht allein, geht doch mit mir.
Weil sich der Zorn gelegt hatte, so lie
der Vater sich endlich bereden und ging mit ihm heim. Da sprach er zum Sohn:
Geh und verkauf die versch
ndete Axt und sieh zu, was du daf
r kriegst; das
brige mu
ich verdienen, um sie dem Nachbar zu bezahlen.
Der Sohn nahm die Axt und trug sie in die Stadt zu einem Goldschmied, der probierte sie, legte sie auf die Waage
und sprach:
Sie ist vierhundert Taler wert, soviel habe ich nicht bar.
Der Sch
ler sprach:
Gebt mir, was Ihr habt, das
brige will ich Euch borgen.
Der Goldschmied gab ihm dreihundert Taler und blieb einhundert schuldig. Darauf ging der Sch
ler heim und sprach:
Vater, ich habe Geld, geht und fragt, was der Nachbar f
r die Axt haben will.
Das wei
ich schon
, antwortete der Alte,
einen Taler sechs Groschen.
So gebt ihm zwei Taler zw
lf Groschen, das ist das Doppelte und ist genu
bei war er ganz geduldig, bis er immer schw
cher ward. Als aber seine Krankheit zunahm, da begehrte er das heilige Abendmahl zu empfangen. Wie es nun unter der halben Messe ist, fangen von selbst alle Glocken in der Stadt und in der Gegend an zu l
uten. Der Geistliche geht nach der Messe zu dem armen Mann unter der Treppe, so liegt er da tot, in der einen Hand eine Rose, in der anderen eine Lilie, und neben ihm ein Papier, darauf steht seine Geschichte auf geschrieben. Als er begraben war,FS wuchs auf der einen Seite des Grabes eine Rose, auf der anderen eine Lilie heraus.
der Grimm. Armut und Demut f
hren zum HimmelF
02/02/99G
03/02/99M
der Grimm. Der Geist im GlasN
Source Text
nd brachte ihm, was er f
r ihn bekam. Es war wenig, doch konnte er davon eine Zeitlang leben; da
ill ich gleich umhauen, da
er krachen soll.
Da nahm er sein Pflaster, bestrich die Axt damit und tat einen gewaltigen Hieb; aber weil das Eisen in Silber verwandelt war, so legte sich die Schneide um.
Ei, Vater, seht einmal, was habt Ihr mir f
r eine schlechte Axt gegeben, die ist ganz schief geworden.
Da erschrak der Vater und sprach:
Ach, was hast du gemacht! Nun mu
ich die Axt bezahlen und wei
nicht womit; das ist der Nutzen, den ich von deiner Arbeit habe.
Werdet nicht b
antwortete der Sohn,
die Axt will ich schon bezahlen.
Oh, du Dummbart
, rief der Vater,
wovon willst du sie bezahlen? Du hast nichts, als was ich dir gebe; das sind Studentenkniffe, die dir im Kopf stecken, aber vom Holzhacken hast du keinen Verstand.
ber ein Weilchen sprach der Sch
ler:
Vater, ich kann doch nichts mehr arbeiten, wir wollen lieber Feierabend machen,
Ei was
, antwortete er,
meinst du, ich wollte die H
nde in den Scho
legen wie du? Ich mu
noch schaffen, du kan
weite Welt gehen.
Sie gingen den ganzen Tag
ber Wiesen, Felder und Steine, und wenn es regnete, sprach das Schwesterchen:
Gott und unsere Herzen, die weinen zusammen!
Abends kamen sie in einen gro
en Wald und waren so m
de von Jammer, Hunger und dem langen Weg, da
sie sich in einen hohlen Baum setzten und einschliefen.
Am andern Morgen, als sie aufwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel und schien hei
in den Baum hinein. Da sprach das Br
derchen:
Schwesterchen, mich d
rstet,
wenn ich ein Br
nnlein w
te, ich ging und tr
nk einmal; ich mein, ich h
rt eins rauschen.
derchen stand auf, nahm Schwesterchen an der Hand, und sie wollten das Br
nnlein suchen. Die b
se Stiefmutter aber war eine Hexe und hatte wohl gesehen, wie die beiden Kinder fortgegangen waren, war ihnen nachgeschlichen, heimlich, wie die Hexen schleichen, und hatte alle Brunnen im Walde verw
nscht.
Als sie nun ein Br
nnlein fanden, das so glitzerig
ber die Steine sprang, wollte das Br
derche
der Grimm. AschenputtelF
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03/02/99N
Source Text
derchen und Schwesterchen
derchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach:
Seit die Mutter tot ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schl
gt uns alle Tage, und wenn wir zu ihr kommen, st
t sie uns mit den F
en fort. Die harten Brotkrusten, die
brigbleiben, sind unsere Speise, und dem H
ndlein unter dem Tisch geht's besser: Dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Da
Gott erbarm, wenn das unsere Mutter w
te! Komm, wir wollen miteinander in die
e sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel.
Es trug sich zu, da
der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieft
chter, was er ihnen mitbringen sollte.
ne Kleider
, sagte die eine,
Perlen und Edelsteine
, die zweite.
Aber du, Aschenputtel
, sprach er,
was willst du haben?
Vater, das erste Reis, das Eu
Schemel, zog den Fu
aus dem schweren Holzschuh und steckte ihn in den Pantoffel, der war wie angegossen. Und als es sich in die H
he richtete und der K
nig ihm ins Gesicht sah, so erkannte er das sch
dchen, das mit ihm getanzt hatte, und rief:
Das ist die rechte Braut!
Die Stiefmutter und die beiden Schwestern erschraken und wurden bleich vor
rger. Er aber nahm Aschenputtel aufs Pferd und ritt mit ihm fort. Als sie an dem Haselb
umchen vorbeikamen, riefen die zwei wei
ubchen
Rucke di guck, rucke di guck,
kein Blut im Schuck;
der Schuck ist nicht zu klein,
die rechte Braut, die f
hrt er heim.
Und als sie das gerufen hatten, kamen sie beide herabgeflogen und setzten sich dem Aschenputtel auf die Schultern, eine rechts, die andere links, und blieben da sitzen.
wurden, da
bruderchen@
MODIFIED:
ikamen, sa
en die zwei T
ubchen darauf und riefen:
Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck;
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sitzt noch daheim.
Er blickte nieder auf ihren Fu
und sah, wie das Blut aus dem Schuh quoll und an den wei
en Str
mpfen ganz rot heraufgestiegen war. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut wieder nach Haus.
Das ist auch nicht die rechte
, sprach er,
habt Ihr keine andere Tochter?
, sagte der Mann,
nur von meiner ver
storbenen Frau ist noch ein kleines, verk
mmertes Aschenputtel da; das kann unm
glich die Braut sein.
Der K
nigssohn sprach, er sollte es heraufschicken, die Mutter aber antwortete:
Ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich nicht sehen lassen.
Er wollte es aber durchaus haben, und Aschenputtel mu
te gerufen werden. Da wusch es sich erst H
nde und Angesicht rein, ging dann hin und neigte sich vor dem K
nigssohn, der ihm den goldenen Schuh reichte. Dann setzte es sich auf einen
s zum K
nigssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Sie mu
ten aber an dem Grabe vorbei, da sa
en die zwei T
ubchen auf dem Haselb
umchen und riefen:
Rucke di guck, rucke di guck,
Blut ist im Schuck;
der Schuck ist zu klein,
die rechte Braut sitzt noch daheim.
Da blickte er auf ihren Fu
und sah, wie das Blut herausquoll. Er wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach Haus und sagte, das w
re nicht die rechte, die andere Schwester sollte
den Schuh anziehen. Da ging diese in die Kammer und kam mit den Zehen gl
cklich in den Schuh, aber die Ferse war zu gro
. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach:
Hau ein St
ck von der Ferse ab: Wann du K
nigin bist, brauchst du nicht mehr zu Fu
zu gehen.
Das M
dchen hieb ein St
ck von der Ferse ab, zw
ngte den Fu
in den Schuh, verbi
den Schmerz und ging heraus zum K
nigssohn.
Da nahm er sie als seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie an dem Haselb
umchen vorbe
nigssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, da
er nicht folgen konnte. Der K
nigssohn hatte aber eine List gebraucht und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: Da war, als es hinabsprang, der linke Pantoffel des M
dchens h
ngengeblieben. Der K
nigssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. Am n
chsten Morgen ging er damit zu dem Mann und sagte zu ihm:
Keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fu
dieser goldene Sc
huh pa
Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie hatten sch
lteste ging mit dem Schuh in die Kammer und wollte ihn anprobieren, und die Mutter stand dabei. Aber sie konnte mit der gro
en Zeh nicht hineinkommen, und der Schuh war ihr zu klein. Da reichte ihr die Mutter ein Messer und sprach:
Hau die Zehe ab: Wann du K
nigin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fu
zu gehen.
Das M
dchen hieb die Zehe ab, zw
ngte den Fu
in den Schuh, verbi
den Schmerz und ging herau
: Sollte es Aschenputtel sein? - lie
sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf.
Und als sie in die K
che kamen, lag Aschenputtel da in der Asche wie sonst auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselb
umchen die sch
nen Kleider wiedergebracht und sein graues Kittelchen angezogen.
Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem B
umchen:
umchen, r
ttel dich und sch
ttel dich,
wirf Gold und Silber
ber mich.
Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so pr
chtig und gl
nzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz golden. Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wu
ten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Der K
nigssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er:
Das ist meine T
nzerin.
Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der
selbaum und sprach:
umchen, r
ttel dich und sch
ttel dich,
wirf Gold und Silber
ber mich.
Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann
ber seine Sch
nheit. Der K
nigssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er:
Das ist meine T
nzerin.
Als es nun Abend war, wollte es fort
, und der K
nigssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging; aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein sch
ner gro
er Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so behend wie ein Eichh
rnchen zwischen die
ste, und der K
nigssohn wu
te nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm:
Das fremde M
dchen ist mir entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.
Der Vater dachte
gehe mit und begleite dich
, denn er wollte sehen, wem das sch
dchen angeh
rte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der K
nigssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde M
dchen war in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: Sollte es Aschenputtel sein? Und sie mu
ten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte: Aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern
in der Asche, und ein tr
mpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen und war zu dem Haselb
umchen gelaufen; da hatte es die sch
nen Kleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die K
che zur Asche gesetzt.
Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Ha
mit ihren zwei stolzen T
chtern fort.
Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief:
umchen, r
ttel dich und sch
ttel dich,
wirf Gold und Silber
ber mich.
Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es m
te eine fremde K
nigstochter
sein, so sch
n sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es s
e daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der K
nigssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also da
er ihm die Hand nicht lo
, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er:
Das ist meine T
nzerin.
Es tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Hause gehen. Der K
nigssohn aber sprach:
Hintert
re nach dem Garten und rief:
Ihr zahmen T
ubchen, ihr Turtelt
ubchen, all ihr V
glein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,
die guten ins T
pfchen,
die schlechten ins Kr
pfchen.
Da kamen zum K
chenfenster zwei wei
ubchen herein und danach die Turtelt
ubchen, und endlich schwirrten und schw
rmten alle V
glein unter dem Himmel herein und lie
en sich um die Asche nieder. Und die T
ubchen nickten mit ihren K
pfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen di
brigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten K
rner in die Sch
sseln. Und eh eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da trug das M
dchen die Sch
sseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun d
rfte es mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach:
Es hilft dir alles nichts: Du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir m
ten uns deiner sch
Darauf kehrte sie ihm den R
cken zu und eilte
ins Kr
pfchen. -
Da kamen zum K
chenfenster zwei wei
ubchen herein und danach die Turtelt
ubchen, und endlich schwirrten und schw
rmten alle V
gel unter dem Himmel herein und lie
en sich um die Asche nieder. Und die T
ubchen nickten mit den K
pfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die
brigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten K
rnlein in die Sch
ssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte d
dchen die Sch
ssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es d
rfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach:
Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; du wirst nur ausgelacht.
Als es nun weinte, sprach sie:
Wenn du mir zwei Sch
sseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen
, und dachte: Das kann es ja nimmermehr. Als sie die zwei Sch
sseln Linsen in die Asche gesch
ttet hatte, ging das M
dchen durch die
mit sich sein Sohn eine Braut aussuchen m
chte. Die zwei Stiefschwestern, als sie h
rten, da
sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen Aschenputtel und sprachen:
mm uns die Haare, b
rste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit auf des K
nigs Schlo
Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen w
re, und bat die Stiefmutter, sie m
chte es ihm erlauben.
Du Aschenputtel
, sprach sie,
bist voll Staub und
Schmutz und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe und willst tanzen!
Als es aber mit Bitten anhielt, sprach sie endlich:
Da habe ich dir eine Sch
ssel Linsen in die Asche gesch
ttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.
Das M
dchen ging durch die Hintert
re nach dem Garten und rief:
Ihr zahmen T
ubchen, ihr Turtelt
ubchen, all ihr V
glein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,
die guten ins T
pfchen,
die schlechten
ch auf Eurem Heimweg an den Hut st
t, das brecht f
r mich ab.
Er kaufte nun f
r die beiden Stiefschwestern sch
ne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem R
ckweg, als er durch einen gr
nen Busch ritt, streifte ihn ein Haselreis und stie
ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab und nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieft
chtern, was sie sich gew
nscht hatten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. Aschenputtel dankte ihm, ging zu seiner Mutter Grab und
pflanzte das Reis darauf und weinte so sehr, da
die Tr
nen darauf niederfielen und es begossen. Es wuchs aber und ward ein sch
ner Baum. Aschenputtel ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein wei
glein auf den Baum, und wenn es einen Wunsch aussprach, so warf ihm das V
glein herab, was es sich gew
nscht hatte.
Es begab sich aber, da
der K
nig ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte und wozu alle sch
nen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, da
n ihm einen grauen alten Kittel an und gaben ihm h
lzerne Schuhe.
Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!
riefen sie, lachten und f
hrten es in die K
che. Da mu
te es vom Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, fr
h vor Tag aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es und sch
tteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so da
es sitzen und sie wieder auslesen mu
te. Abends,
wenn es sich m
de gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mu
te sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie es Aschenputtel.
Es trug sich zu, da
der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieft
chter, was er ihnen mitbringen sollte.
ne Kleider
, sagte die eine,
Perlen und Edelsteine
, die zweite.
Aber du, Aschenputtel
, sprach er,
was willst du haben?
Vater, das erste Reis, das Eu
Das Eselein
Es lebte einmal ein K
nig und eine K
nigin, die waren reich und hatten alles, was sie sich w
nschten, nur keine Kinder. Dar
ber klagte sie Tag und Nacht und sprach:
Ich bin wie ein Acker, auf dem nichts w
chst.
Endlich erf
llte Gott ihre W
nsche; als das Kind aber zur Welt kam, sah's nicht aus wie ein Menschenkind, sondern war ein junges Eselein. Wie die Mutter das erblickte, fing ihr Jammer und Geschrei erst recht an, sie h
tte lieber gar kein Kind gehabt als einen Esel und
sagte, man sollt ihn ins Wasser werfen, damit ihn die Fische fr
en. Der K
nig aber sprach:
Nein, hat Gott ihn gegeben, soll er auch mein Sohn und Erbe sein, nach meinem Tod auf dem k
niglichen Thron sitzen und die k
nigliche Krone tragen.
Also ward das Eselein aufgezogen, nahm zu, und die Ohren wuchsen ihm auch fein hoch und gerad hinauf. Es war aber sonst fr
hlicher Art, sprang herum, spielte und hatte besonders seine Lust an der Musik, so da
es zu einem ber
hmten Spielmann ging und nd
m hatte fast die Besinnung verlassen. Kaum hatten sie vernommen, da
die lieben Kinder gerettet seien, so traten diese in ihrer sonderbaren Verkleidung aus dem Busch hervor. Man erkannte sie nicht eher, als bis sie ganz herangetreten waren.
Wen seh ich?
riefen die M
tter.
Was seh ich?
riefen die V
ter. Die Geretteten warfen sich vor ihnen nieder.
Eure Kinder!
riefen sie aus,
ein Paar.
Verzeiht!
rief das M
dchen.
Gebt uns Euren Segen!
rief der J
ngling.
Gebt uns Euren Segen!
b} riefen beide, da alle Welt staunend verstummte.
Euren Segen!
nte es zum drittenmal, und wer h
tte den versagen k
nnen!
D;Johann Wolfgang von Goethe. Die wunderlichen NachbarskinderF
03/02/99G
03/02/99N
Source Text
antwortete sie:
Ja, ich bin deine liebe Frau
, und hatte in dem Augenblick durch Gottes Gnade das Leben wiedererhalten, war frisch, rot und gesund. Darauf erz
hlte sie dem K
nig den Frevel, den die b
se Hexe und ihre Tochter an ihr ver
bt hatten.
Der K
nig lie
beide vor Gericht f
hren, und es ward ihnen das Todesurteil gesprochen. Wie sie gerichtet waren, verwandelte sich das Rehk
lbchen und erhielt seine menschliche Gestalt wieder; Br
derchen und Schwesterchen aber lebten gl
cklich zus[
ammen bis an ihr Ende.
der Grimm. Br
derchen und SchwesterchenF
02/02/99G
03/02/99N
Source Text
gekommen waren, lag es da als ein Rehk
lbchen.
Nun weinte das Schwesterchen
ber das arme verw
nschte Br
derchen, und das Rehchen weinte auch und sa
so traurig neben ihm. Da sprach das M
dchen endl
un so eine Zeit verflossen war, da hub die K
nigin in der Nacht an zu reden und sprach:
Was macht mein Kind? Was macht mein Reh?
Nun komm ich noch zweimal und dann nimmermehr.
Die Kinderfrau antwortete ihr nicht, aber als sie wieder verschwunden war, ging sie zum K
nig und erz
hlte ihm alles. Sprach der K
nig:
Ach Gott, was ist das! Ich will in der n
chsten Nacht bei dem Kinde wachen.
Abends ging er in die Kinderstube, aber um Mitternacht erschien die K
nigin wieder und sprach:
as macht mein Kind? Was macht mein Reh?
Nun komm ich noch einmal und dann nimmermehr.
Und pflegte dann des Kindes, wie sie gew
hnlich tat, ehe sie verschwand. Der K
nig getraute sich nicht, sie anzureden, aber er wachte auch in der folgenden Nacht. Sie sprach abermals:
Was macht mein Kind? Was macht mein Reh?
Nun komm ich noch diesmal und dann nimmermehr.
Da konnte sich der K
nig nicht zur
ckhalten, sprang zu ihr und sprach:
Du kannst niemand anders sein als meine liebe Frau.
noch nicht ins Licht sehen und mu
Ruhe haben.
Der K
nig ging zur
ck und wu
te nicht, da
eine falsche K
nigin im Bette lag.
Als es aber Mitternacht war und alles schlief, da sah die Kinderfrau, die in der Kinderstube neben der Wiege sa
und allein noch wachte, wie die T
re aufging und die rechte K
nigin hereintrat. Sie nahm das Kind aus der Wiege, legte es in ihren Arm und gab ihm zu trinken. Dann sch
ttelte sie ihm sein Ki
chen, legte es wieder hinein und deckte es mit dem Deckbettche
n zu. Sie verga
aber auch das Rehchen nicht, ging in die Ecke, wo es lag, und streichelte ihm
ber den R
cken. Darauf ging sie ganz stillschweigend wieder zur T
r hinaus, und die Kinderfrau fragte am andern Morgen die W
chter, ob jemand w
hrend der Nacht ins Schlo
gegangen w
re, aber sie antworteten:
Nein, wir haben niemand gesehen.
So kam sie viele N
chte und sprach niemals ein Wort dabei; die Kinderfrau sah sie immer, aber sie getraute sich nicht, jemand etwas davon zu sagen.
Als n
sprach zu der Kranken:
Kommt, das Bad ist fertig, das wird Euch wohltun und frische Kr
fte geben; geschwind, eh es kalt wird.
Ihre Tochter war auch bei der Hand, sie trugen die schwache K
nigin in die Badstube und legten sie in die Wanne; dann schlossen sie die T
r ab und liefen davon. In der Badstube aber hatten sie ein rechtes H
llenfeuer angemacht, da
die sch
ne junge K
nigin bald ersticken mu
Als das vollbracht war, nahm die Alte ihre Tochter, setzte ihr eine Haube auf und legt
e sie ins Bett an der K
nigin Stelle. Sie gab ihr auch die Gestalt und das Ansehen der K
nigin, nur das verlorene Auge konnte sie ihr nicht wiedergeben. Damit es aber der K
nig nicht merkte, mu
te sie sich auf die Seite legen, wo sie kein Auge hatte. Am Abend, als er heimkam und h
rte, da
ihm ein S
hnlein geboren war, freute er sich herzlich und wollte ans Bett seiner lieben Frau gehen und sehen, was sie machte. Da rief die Alte geschwind:
Beileibe, la
t die Vorh
nge zu, die K
nigin darf
iefmutter aber, um derentwillen die Kinder in die Welt hineingegangen waren, die meinte nicht anders, als Schwesterchen w
re von den wilden Tieren im Walde zerrissen worden und Br
derchen als ein Rehkalb von den J
gern totgeschossen. Als sie nun h
rte, da
sie so gl
cklich waren und es ihnen so wohl ging, da wurden Neid und Mi
gunst in ihrem Herzen rege und lie
en ihr keine Ruhe, und sie hatte keinen andern Gedanken, als wie sie die beiden doch noch ins Ungl
ck bringen k
nnte. Ihre rechte
Tochter, die h
lich war wie die Nacht und nur ein Auge hatte, die machte ihr Vorw
rfe und sprach:
Eine K
nigin zu werden, das Gl
tte mir geb
Sei nur still
, sagte die Alte, und sprach sie zufrieden,
wenn's Zeit ist, will ich schon bei der Hand sein.
Als nun die Zeit heranger
ckt war und die K
nigin ein sch
nes Kn
blein zur Welt gebracht hatte und der K
nig gerade auf der Jagd war, nahm die alte Hexe die Gestalt der Kammerfrau an, trat in die Stube, wo die K
nigin lag, und
erein, und da stand ein M
dchen, das war so sch
n, wie er noch keins gesehen hatte. Das M
dchen erschrak, als es sah, da
nicht sein Rehlein, sondern ein Mann hereinkam, der eine goldene Krone auf dem Haupt hatte. Aber der K
nig sah es freundlich an, reichte ihm die Hand und sprach:
Willst du mit mir gehen auf mein Schlo
und meine liebe Frau sein?
Ach ja
, antwortete das M
dchen,
aber das Rehchen mu
auch mit, das verla
ich nicht.
Sprach der K
nig:
Es soll bei dir bleiben, solange
du lebst, und soll ihm an nichts fehlen.
Indem kam es hereingesprungen, da band es das Schwesterchen wieder an das Binsenseil, nahm es selbst in die Hand und ging mit ihm aus dem Waldh
uschen fort.
Der K
nig nahm das sch
dchen auf sein Pferd und f
hrte es in sein Schlo
, wo die Hochzeit mit gro
er Pracht gefeiert wurde, und war es nun die Frau K
nigin, und lebten sie lange Zeit vergn
gt zusammen; das Rehlein ward gehegt und gepflegt und sprang in dem Schlo
garten herum. Die b
se St
rte. Und als es die Jagdlust wieder drau
rte, sprach es:
Ich kann's nicht aushalten, ich mu
dabeisein; so bald soll mich keiner kriegen.
Das Schwesterchen weinte und sprach:
Nun werden sie dich t
ten, und ich bin hier allein im Wald und bin verlassen von aller Welt; ich la
dich nicht hinaus.
So sterb ich dir hier vor Betr
, antwortete das Rehchen,
wenn ich das Hifthorn h
re, so mein ich, ich m
t aus den Schuhen springen!
Da konnte das Schwesterchen nicht anders un
d schlo
ihm mit schwerem Herzen die T
r auf, und das Rehchen sprang gesund und fr
hlich in den Wald.
Als es der K
nig erblickte, sprach er zu seinen J
gern:
Nun jagt ihm nach den ganzen Tag bis in die Nacht, aber da
ihm keiner etwas zuleide tut.
Sobald die Sonne untergegangen war, sprach der K
nig zum J
ger:
Nun komm und zeige mir das Waldh
uschen.
Und als er vor dem T
rlein war, klopfte er an und rief:
Lieb Schwesterlein, la
mich herein.
Da ging die T
r auf, und der K
nig trat h
dasein und dein Spr
chlein sagen.
Als der K
nig und seine J
ger das Rehlein mit dem goldenen Halsband wieder sahen, jagten sie ihm alle nach, aber es war ihnen zu schnell und behend. Das w
hrte den ganzen Tag, endlich aber hatten es die J
ger abends umzingelt, und einer verwundete es ein wenig am Fu
, so da
es hinken mu
te und langsam fortlief. Da schlich ihm ein J
ger nach bis zu dem H
uschen und h
rte, wie es rief:
Mein Schwesterlein, la
mich herein
, und sah, da
die T
r ihm aufgeta
n und alsbald wieder zugeschlossen ward. Der J
ger behielt das alles wohl im Sinn, ging zum K
nig und erz
hlte ihm, was er gesehen und geh
rt hatte. Da sprach der K
nig:
Morgen soll noch einmal gejagt werden.
Das Schwesterchen aber erschrak gewaltig, als es sah, da
sein Rehk
lbchen verwundet war. Es wusch ihm das Blut ab, legte Kr
uter auf und sprach:
Geh auf dein Lager, lieb Rehchen, da
du wieder heil wirst.
Die Wunde aber war so gering, da
das Rehchen am Morgen nichts mehr davon
den wilden J
gern schlie
ich mein T
rlein; und damit ich dich kenne, so klopf und sprich: Mein Schwesterlein, la
mich herein; und wenn du nicht so sprichst, so schlie
ich mein T
rlein nicht auf.
Nun sprang das Rehchen hinaus, und war ihm so wohl und war so lustig in freier Luft. Der K
nig und seine J
ger sahen das sch
ne Tier und setzten ihm nach, aber sie konnten es nicht einholen, und wenn sie meinten, sie h
tten es gewi
, da sprang es
ber das Geb
sch weg und war verschwunden. Als e
s dunkel ward, lief es zu dem H
uschen, klopfte und sprach:
Mein Schwesterlein, la
mich herein!
Da ward ihm die kleine T
r aufgetan, es sprang hinein und ruhte sich die ganze Nacht auf seinem weichen Lager aus.
Am andern Morgen ging die Jagd von neuem an, und als das Rehlein wieder das Hifthorn h
rte und das Hoho der J
ger, da hatte es keine Ruhe und sprach:
Schwesterchen, mach mir auf, ich mu
hinaus.
Das Schwesterchen
ffnete ihm die T
re und sprach:
Aber zu Abend mu
t du wieder
hchen Laub und Moos zu einem weichen Lager, und jeden Morgen ging es aus und sammelte sich Wurzeln, Beeren und N
sse, und f
r das Rehchen brachte es zartes Gras mit, das fra
es ihm aus der Hand, war vergn
gt und spielte vor ihm herum. Abends, wenn Schwesterchen m
de war, legte es seinen Kopf auf den R
cken des Rehk
lbchens, das war sein Kissen, darauf es sanft einschlief. Und h
tte das Br
derchen nur seine menschliche Gestalt gehabt, es w
re ein herrliches Leben gewesen.
Das dauerte eine
Zeitlang, da
sie so allein in der Wildnis waren. Es trug sich aber zu, da
der K
nig des Landes eine gro
e Jagd in dem Wald hielt. Da schallte das H
rnerblasen, Hundegebell und das lustige Geschrei der J
ger durch die B
ume, und das Rehlein h
rte es und w
re gar zu gerne dabeigewesen.
, sprach es zum Schwesterlein,
mich hinaus auf die Jagd, ich kann's nicht l
nger mehr aushalten
, und bat so lange, bis es einwilligte.
, sprach es zu ihm,
komm mir ja abends wieder, vor
nkt, wird ein Reh.
Das Schwesterchen sprach:
Ach, Br
derchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Reh und l
ufst mir fort.
Aber das Br
derchen hatte sich gleich beim Br
nnlein niedergekniet, hinabgebeugt und von dem Wasser getrunken, und wie die ersten Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein Rehk
lbchen.
Nun weinte das Schwesterchen
ber das arme verw
nschte Br
derchen, und das Rehchen weinte auch und sa
so traurig neben ihm. Da sprach das M
dchen endl
ich:
Sei still, liebes Rehchen, ich will dich ja nimmermehr verlassen.
Dann band es sein goldenes Strumpfband ab und tat es dem Rehchen um den Hals und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran band es das Tierchen und f
hrte es weiter und ging immer tiefer in den Wald hinein. Und als sie lange, lange gegangen waren, kamen sie endlich an ein kleines Haus, und das M
dchen schaute hinein, und weil es leer war, dachte es: Hier k
nnen wir bleiben und wohnen. Da suchte es dem Re
n daraus trinken; aber das Schwesterchen h
rte, wie es im Rauschen sprach:
Wer aus mir trinkt, wird ein Tiger, wer aus mir trinkt, wird ein Tiger.
Da rief das Schwesterchen:
Ich bitte dich, Br
derchen, trink nicht, sonst wirst du ein wildes Tier und zerrei
est mich.
Das Br
derchen trank nicht, ob es gleich so gro
en Durst hatte, und sprach:
Ich will warten bis zur n
chsten Quelle. Als sie zum zweiten Br
nnlein kamen, h
rte das Schwesterchen, wie auch dieses sprach:
Wer aus mir trin
kt, wird ein Wolf, wer aus mir trinkt, wird ein Wolf!
Da rief das Schwesterchen:
derchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Wolf und frissest mich.
Das Br
derchen trank nicht und sprach:
Ich will warten, bis wir zur n
chsten Quelle kommen, aber dann mu
ich trinken, du magst sagen, was du willst; mein Durst ist gar zu gro
Und als sie zum dritten Br
nnlein kamen, h
rte das Schwesterlein, wie es im Rauschen sprach:
Wer aus mir trinkt, wird ein Reh. Wer aus mir tri
Das tapfere Schneiderlein
An einem Sommermorgen sa
ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und n
hte aus Leibeskr
ften. Da kam eine Bauersfrau die Stra
e herab und rief:
Gut Mus feil! Gut Mus feil!
Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief:
Hierherauf, liebe Frau, hier wird Sie Ihre Ware los.
Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und mu
te die T
pfe s
mtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die H
he, hielt die Nase dran und sagte endlich:
Das Mus scheint mir gut, wieg Sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn's auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.
Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz
rgerlich und brummig fort.
Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen
, rief das Schneiderlein,
und soll mir Kraft und St
rke geben
, holte das Brot aus
sprach:
Lehre mich deine Kunst, da
ich so gut die Laute schlagen kann als du.
Ach, liebes Herrlein
, antwortete der Spielmann,
das sollt Euch schwerfallen, Eure Finger sind nicht allerdings dazu gemacht und gar zu gro
; ich sorge, die Saiten halten's nicht aus.
Es half keine Ausrede, das Eselein wollte und mu
te die Laute schlagen, war beharrlich und flei
ig und lernte es am Ende so gut als sein Meister selber. Einmal ging das junge Herrlein nachdenksam spazieren und kam an einen Br
unnen, da schaute es hinein und sah im spiegelhellen Wasser seine Eseleinsgestalt. Dar
ber war es so betr
bt, da
es in die weite Welt ging und nur einen treuen Gesellen mitnahm. Sie zogen auf und ab, zuletzt kamen sie in ein Reich, wo ein alter K
nig herrschte, der nur eine einzige, aber wundersch
ne Tochter hatte. Das Eselein sagte:
Hier wollen wir weilen
, klopfte ans Tor und rief:
Es ist ein Gast hau
en, macht auf, damit er eingehen kann.
Als aber nicht aufgetan ward, setzte er sich
hin, nahm seine Laute und schlug sie mit seinen zwei Vorderf
en aufs lieblichste. Da sperrte der T
ter gewaltig die Augen auf, lief zum K
nig und sprach:
Da drau
en sitzt ein junges Eselein vor dem Tor, das schl
gt die Laute so gut als ein gelernter Meister.
So la
mir den Musikant hereinkommen
, sprach der K
nig. Wie aber ein Eselein hereintrat, fing alles an
ber den Lautenschl
ger zu lachen. Nun sollte das Eselein unten zu den Knechten gesetzt und gespeist werden, es ward aber
unwillig und sprach:
Ich bin kein gemeines Stalleselein, ich bin ein vornehmes.
Da sagten sie:
Wenn du das bist, so setze dich zu dem Kriegsvolk
, sprach es,
ich will beim K
nig sitzen.
Der K
nig lachte und sprach in gutem Mut:
Ja, es soll so sein, wie du verlangst, Eselein, komm her zu mir.
Danach fragte er:
Eselein, wie gef
llt dir meine Tochter?
Das Eselein drehte den Kopf nach ihr, schaute sie an, nickte und sprach:
Aus der Ma
en wohl, sie ist so sch
n, wie ich noch
keine gesehen habe.
Nun, so sollst du auch neben ihr sitzen
, sagte der K
nig.
Das ist mir eben recht
, sprach das Eselein und setzte sich an ihre Seite, a
und trank und wu
te sich fein und s
uberlich zu betragen. Als das edle Tierlein eine gute Zeit an des K
nigs Hof geblieben war, dachte es: Was hilft das alles, du mu
t wieder heim, lie
den Kopf traurig h
ngen, trat vor den K
nig und verlangte seinen Abschied. Der K
nig hatte es aber liebgewonnen und sprach:
Eselein, was ist dir
? Du schaust ja sauer wie ein Essigkrug; bleib bei mir, ich will dir geben, was du verlangst. Willst du Gold?
, sagte das Eselein und sch
ttelte mit dem Kopf.
Willst du Kostbarkeiten und Schmuck?
Nein.
Willst du mein halbes Reich?
Ach nein.
Da sprach der K
nig:
Wenn ich nur w
te, was dich vergn
gt machen k
nnte; willst du meine sch
ne Tochter zur Frau?
Ach ja,
sagte das Eselein,
die m
chte ich wohl haben
, war auf einmal ganz lustig und guter Dinge, denn das war
's gerade, was es sich gew
nscht hatte. Also ward eine gro
e und pr
chtige Hochzeit gehalten. Abends, wie Braut und Br
utigam in ihr Schlafk
mmerlein gef
hrt wurden, wollte der K
nig wissen, ob sich das Eselein auch fein artig und manierlich betr
ge, und hie
einem Diener sich dort verstecken. Wie sie nun beide drinnen waren, schob der Br
utigam den Riegel vor die T
re, blickte sich um, und wie er glaubte, da
sie ganz allein w
ren, da warf er auf einmal seine Eselshaut ab und stand da als
ein sch
ner, k
niglicher J
ngling.
Nun siehst du
, sprach er,
wer ich bin, und siehst auch, da
ich deiner nicht unwert war.
Da ward die Braut froh, k
te ihn und hatte ihn von Herzen lieb. Als aber der Morgen herankam, sprang er auf, zog seine Tierhaut wieder
ber, und h
tte kein Mensch gedacht, was f
r einer dahinter steckte. Bald kam auch der alte K
nig gegangen.
, rief er,
ist das Eselein schon munter! Du bist wohl recht traurig
, sagte er zu seiner Tochter,
du keinen o
rdentlichen Menschen zum Mann bekommen hast?
Ach nein, lieber Vater, ich habe ihn so lieb, als wenn er der Allersch
nste w
re, und will ihn mein Lebtag behalten.
Der K
nig wunderte sich, aber der Diener, der sich versteckt hatte, kam und offenbarte ihm alles. Der K
nig sprach:
Das ist nimmermehr wahr.
So wacht selber die folgende Nacht, Ihr werdet's mit eigenen Augen sehen, und wi
t Ihr was, Herr K
nig, nehmt ihm die Haut weg und werft sie ins Feuer, so mu
er sich wohl in seiner r
echten Gestalt zeigen.
Dein Rat ist gut
, sprach der K
nig, und abends, als sie schliefen, schlich er sich hinein, und wie er zum Bett kam, sah er im Mondschein einen stolzen J
ngling da ruhen, und die Haut lag abgestreift auf der Erde. Da nahm er sie weg und lie
drau
en ein gewaltiges Feuer anmachen und die Haut hineinwerfen und blieb selber dabei, bis sie ganz zu Asche verbrannt war. Weil er aber sehen wollte, wie sich der Beraubte anstellen w
rde, blieb er die Nacht
ber wach und la
uschte. Als der J
ngling ausgeschlafen hatte, beim ersten Morgenschein, stand er auf und wollte die Eselshaut anziehen, aber sie war nicht zu finden. Da erschrak er und sprach voll Trauer und Angst:
Nun mu
ich sehen, da
ich entfliehe.
Wie er hinaustrat, stand aber der K
nig da und sprach:
Mein Sohn, wohin so eilig, was hast du im Sinn? Bleib hier, du bist ein so sch
ner Mann, du sollst nicht wieder von mir. Ich gebe dir jetzt mein Reich halb, und nach meinem Tod bekommst du es ganz.
nsch ich, da
der gute Anfang auch ein gutes Ende nehme
, sprach der J
ngling,
ich bleibe bei Euch.
Da gab ihm der Alte das halbe Reich, und als er nach einem Jahr starb, hatte er das ganze, und nach dem Tode seines Vaters noch eins dazu und lebte in aller Herrlichkeit.
der Grimm. Das Eselein
02/02/99G
02/02/99N
Source Text
Daumerlings Wanderschaft
Ein Schneider hatte einen Sohn, der war klein gerathen und nicht gr
er als ein Daumen, darum hie
er auch der Daumerling. Er hatte aber Courage im Leibe und sagte zu seinem Vater
Vater, ich soll und mu
in die Welt hinaus
Recht, mein Sohn
, sprach der Alte, nahm eine Stopfnadel und machte am Licht einen Knoten von Siegellack daran,
da hast du auch einen Degen mit auf den Weg.
Nun wollte das Schneiderlein noch einmal mit essen und h
pfte in die K
che, um zu
sehen, was die Frau Mutter zu guter Letzt gekocht h
tte. Es war aber eben angerichtet, und die Sch
ssel stand auf dem Herd. Da sprach es
Frau Mutter, was giebts heute zu essen?
Sieh du selbst zu
, sagte die Mutter. Da sprang Daumerling auf den Herd und guckte in die Sch
ssel: weil er aber den Hals zu weit hineinsteckte, fa
te ihn der Dampf von der Speise und trieb ihn zum Schornstein hinaus. Eine Weile ritt er auf dem Dampf in der Luft herum, bis er endlich wieder auf die Erde herabsank
dem Schrank, schnitt sich ein St
ber den ganzen Laib und strich das Mus dar
ber.
Das wird nicht bitter schmecken
, sprach er,
aber erst will ich den Wams fertigmachen, eh ich anbei
Er legte das Brot neben sich, n
hte weiter und machte vor Freude immer gr
ere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem s
en Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in gro
er Menge sa
en, so da
sie herangelockt wurden und sich scharenweis darauf niederlie
Ei, wer hat euch eingeladen?
sprach das S
chneiderlein und jagte die ungebetenen G
ste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, lie
en sich nicht abweisen, sondern kamen in immer gr
erer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus
ber die Leber, es langte aus seiner H
lle nach einem Tuchlappen, und
Wart, ich will es euch geben!
schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und z
hlte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine.
Bist du so ein Kerl?
sprac
h er und mu
te selbst seine Tapferkeit bewundern.
Das soll die ganze Stadt erfahren.
Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen G
rtel, n
hte ihn und stickte mit gro
en Buchstaben darauf
Siebene auf einen Streich!
Ei was, Stadt!
sprach er weiter,
die ganze Welt soll's erfahren!
Und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein L
mmerschw
nzchen. Der Schneider band sich den G
rtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkst
tte sei zu klein f
r seine
Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da w
re, was er mitnehmen k
nnte. Er fand aber nichts als einen alten K
s, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gestr
uch gefangen hatte, der mu
te zu dem K
se in die Tasche.
Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, f
hlte er keine M
digkeit. Der Weg f
hrte ihn auf einen Berg, und als er den h
chsten Gipfel erreicht hatte, so sa
da ein gewaltiger Riese un
d schaute sich ganz gem
chlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach:
Guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die weitl
ufige Welt? Ich bin eben auf dem Weg dahin und will mich versuchen. Hast du Lust, mitzugehen?
Der Riese sah den Schneider ver
chtlich an und sprach:
Du Lump! Du miserabler Kerl!
Das w
antwortete das Schneiderlein, kn
pfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den G
rtel.
Da kannst du lesen, was ich f
r ein Mann
Der Riese las
Siebene auf einen Streich
, meinte, das w
ren Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen h
tte, und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst pr
fen, nahm einen Stein in die Hand und dr
ckte ihn zusammen, da
das Wasser heraustropfte.
Das mach mir nach
, sprach der Riese,
wenn du St
rke hast.
Ist's weiter nichts?
sagte das Schneiderlein.
Das ist bei unsereinem Spielwerk
, griff in die Tasche, holte den weichen K
s und dr
ckte
ihn, da
der Saft herauslief.
, sprach er,
das war ein wenig besser?
Der Riese wu
te nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem M
nnlein nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, da
man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte.
Nun, du Erpelm
nnchen, das tu mir nach.
Gut geworfen
, sagte der Schneider,
aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen m
ssen. Ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen
, griff in die Tasche, n
ahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh
ber seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder.
Wie gef
llt dir das St
ckchen, Kamerad?
fragte der Schneider.
Werfen kannst du wohl
, sagte der Riese,
aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen.
Er f
hrte das Schneiderlein zu einem m
chtigen Eichbaum, der da gef
llt auf dem Boden lag, und sagte.
Wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Wald heraustragen.
Gerne
antwortete der kleine Mann,
nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die
ste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das schwerste.
Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, mu
te den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war dahinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen
Es ritten drei Schneider zum Tore hinaus
, als w
re das Baumtragen
ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein St
ck Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief:
r, ich mu
den Baum fallen lassen.
Der Schneider sprang behendiglich herab, fa
te den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen h
tte, und sprach zum Riesen:
Du bist ein so gro
er Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.
Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeikamen, fa
te der Riese die Krone des Baumes, wo die zeitigsten Fr
chte hingen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hie
ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese loslie
, fuhr der Baum in die H
he, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese:
Was ist das, hast du nicht die Kraft, die schwache Gerte zu halten?
An der Kraft fehlt es nicht
, antwortete das Schneiderlein,
meinst du, das w
re etwas f
r einen, der si
ebene mit einem Streich getroffen hat? Ich bin
ber den Baum gesprungen, weil die J
ger da unten in das Geb
sch schie
en. Spring nach, wenn du's vermagst.
Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht
ber den Baum kommen, sondern blieb in den
sten h
ngen, also da
das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt.
Der Riese sprach:
Wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere H
hle und
bernachte bei uns.
Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der H
e anlangten, sa
en da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und a
davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte, es ist doch hier viel weitl
ufiger als in meiner Werkstatt.
Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er solle sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu gro
, es legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war und der Riese meinte, das Schneiderlein l
ge in tiefem Schlafe, so
stand er auf, nahm eine gro
e Eisenstange, schlug das Bett mit einem Schlag durch und meinte, er h
tte dem Grash
pfer den Garaus gemacht. Mit dem fr
hsten Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten. Die Riesen erschraken, f
rchteten, es schl
ge sie alle tot, und liefen in einer Hast fort.
Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es
in den Hof eines k
niglichen Palastes, und da es M
digkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. W
hrend es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem G
rtel
Siebene auf einen Streich.
, sprachen sie,
was will der gro
e Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das mu
ein m
chtiger Herr sein.
Sie gingen und meldeten es dem K
nig und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, w
re das ein wichtiger und n
tzlicher Mann, den man um keinen Preis
fortlassen d
rfte. Dem K
nig gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht w
re, Kriegsdienste anbieten.
Der Abgesandte blieb bei dem Schl
fer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor.
Eben deshalb bin ich hierhergekommen
, antwortete das Schneiderlein,
ich bin bereit, in des K
nigs Dienste zu treten.
Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine
besondere Wohnung angewiesen.
Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und w
nschten, es w
re tausend Meilen weit weg.
Was soll daraus werden
, sprachen sie untereinander,
wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. Da kann unsereiner nicht bestehen.
Also fa
ten sie einen Entschlu
, begaben sich allesamt zum K
nig und baten um ihren Abschied.
Wir sind nicht gemacht
, sprachen sie,
neben einem Mann auszuhalten, der siebene auf
einen Streich schl
Der K
nig war traurig, da
er um des einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, w
nschte, da
seine Augen ihn nie gesehen h
tten, und w
re ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er f
rchtete, er m
chte ihn samt seinem Volke totschlagen und sich auf den k
niglichen Thron setzen. Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und lie
ihm sagen, weil er ein so gro
er Kriegsheld w
re, so wollte er ihm ein Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen gro
en Schaden stifteten, niemand d
rfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen
nde und t
tete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe K
nigreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten.
Das w
re so etwas f
r einen Man
n, wie du bist, dachte das Schneiderlein, eine sch
nigstochter und ein halbes K
nigreich wird einem nicht alle Tage angeboten.
, gab er zur Antwort,
die Riesen will ich schon b
ndigen und habe die hundert Reiter dabei nicht n
tig; wer siebene auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu f
rchten.
Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als es zu dem Rand des Waldes kam, sprach es zu seinen Begleitern:
Bleibt hier nur halten, ich will sch
on allein mit den Riesen fertig werden.
Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um.
ber ein Weilchen erblickte er beide Riesen: Sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, da
sich die
ste auf und nieder bogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade
ber die Schl
fer zu sitzen kam, und lie
dem einen Riesen einen Stein na
ch dem andern auf die Brust fallen. Der Riese sp
rte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stie
seinen Gesellen an und sprach:
Was schl
gst du mich?
Du tr
, sagte der andere,
ich schlage dich nicht.
Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab.
Was soll das?
rief der andere.
Warum wirfst du mich?
Ich werfe dich nicht
, antwortete der erste und brummte.
Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie m
de waren, lie
sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust.
Das ist zu arg!
schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stie
seinen Gesellen wider den Baum, da
dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher M
nze, und sie gerieten in solche Wut, da
sie B
ume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lange, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erd
e fielen.
Nun sprang das Schneiderlein herab.
Ein Gl
ck nur
, sprach es,
sie den Baum, auf dem ich sa
, nicht ausgerissen haben, sonst h
tte ich wie ein Eichh
rnchen auf einen andern springen m
ssen: Doch unsereiner ist fl
chtig!
Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar t
chtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach:
Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not B
ume ausgerissen un
d sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schl
Seid Ihr denn nicht verwundet?
fragten die Reiter.
Das hat gute Wege
, antwortete der Schneider,
kein Haar haben sie mir gekr
Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein: Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmen, und ringsherum lagen die ausgerissenen B
ume.
Das Schneiderlein verlangte von dem K
nig die versprochene Belohnun
g, den aber reute sein Versprechen, und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen k
nnte.
Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erh
, sprach er zu ihm,
t du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde l
uft ein Einhorn, das gro
en Schaden anrichtet. Das mu
t du erst einfangen.
Vor einem Einhorne f
rchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.
Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in
den Wald und hie
abermals die, welche ihm zugeordnet waren, au
en warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umst
nde aufspie
Sachte, sachte
, sprach er,
so geschwind geht das nicht
, blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spie
te sein Horn so fest in den Stamm, da
es nicht Kraf
t genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen.
Jetzt hab ich das V
glein
, sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, f
hrte er das Tier ab und brachte es dem K
nig.
Der K
nig wollte ihm den verhei
enen Lohn noch nicht gew
hren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem
Wald gro
en Schaden tat; die J
ger sollten ihm Beistand leisten.
Gerne
, sprach der Schneider,
das ist ein Kinderspiel.
Die J
ger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren's wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, da
sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen.
Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit sch
umendem Munde und wetzenden Z
hnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen. Der fl
chtige Held aber sprang in eine Kapelle, die i
n der N
he war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber h
pfte au
en herum und schlug die T
r hinter ihm zu; da war das w
tende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die J
ger herbei, die mu
ten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen. Der Held aber begab sich zum K
nige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten mu
te und ihm sei
ne Tochter und das halbe K
nigreich
bergab. H
tte er gewu
t, da
kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es w
re ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit gro
er Pracht und kleiner Freude gehalten und aus einem Schneider ein K
nig gemacht.
Nach einiger Zeit h
rte die junge K
nigin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach:
Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle
ber die Ohren schlagen.
Da merkte sie, in welc
her Gasse der junge Herr geboren war, klagte am anderen Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er m
chte ihr von dem Manne helfen, der nichts anderes als ein Schneider w
re. Der K
nig sprach ihr Trost zu und sagte:
in der n
chsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen au
en stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt f
Die Frau war damit zufrieden, des K
nigs Waffentr
ger aber, der alles mit ange
rt hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag.
Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben
, sagte das Schneiderlein. Abends legte es sich zu gew
hnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett. Als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf,
ffnete die T
r und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schliefe, fing an mit heller Stimme zu rufen:
Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle
ber die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit einem Streich getroffen, zwei Riesen get
tet, ein Einhorn fortgef
hrt und ein Wildschwein gefangen und sollte mich vor denen f
rchten, die drau
en vor der Kammer stehen!
Als diese den Schneider also sprechen h
rten,
berkam sie eine gro
e Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen w
re, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen.
Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein K
der Grimm. Das tapfere SchneiderleinF
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02/02/99N
Source Text
Daumesdick
Es war ein armer Bauersmann, der sa
Abends beim Herd und sch
rte das Feuer, und die Frau sa
und spann. Da sprach er
wie ists so traurig, da
wir keine Kinder haben! es ist so still bei uns, und in den andern H
usern gehts so laut und lustig her
, antwortete die Frau und seufzte,
wenns nur ein einziges w
re, und wenns auch ganz klein w
re, nur Daumes gro
, so wollt ich schon zufrieden sein; wir h
ttens doch von Herzen lieb.
Nun geschah es, da
die Frau kr
nklich ward
und nach sieben Monaten ein Kind gebar, das zwar an allen Gliedern vollkommen, aber nicht l
nger als ein Daumen war. Da sprachen sie
es ist, wie wir es gew
nscht haben, und es soll unser liebes Kind sein
, und nannten es nach seiner Gestalt Daumesdick. Sie lie
ens nicht an Nahrung fehlen, aber das Kind ward nicht gr
er, sondern blieb, wie es in der ersten Stunde gewesen war; doch schaute es verst
ndig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles gl
ckte,
. Nun war das Schneiderlein drau
en in der weiten Welt, zog umher, gieng auch bei einem Meister in die Arbeit, aber das Essen war ihm nicht gut genug.
Frau Meisterin, wenn sie uns kein besser Essen gibt
, sagte der Daumerling,
so gehe ich fort und schreibe morgen fr
h mit Kreide an ihre Hausth
re: Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelk
Was willst du wohl, Grash
pfer?
sagte die Meisterin, ward b
s, ergriff einen Lappen und wollte nach ihm schlagen: mein Schnei
derlein aber kroch behende unter den Fingerhut, guckte unten hervor und streckte der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob den Fingerhut auf und wollte ihn packen, aber der kleine Daumerling h
pfte in die Lappen, und wie die Meisterin die Lappen auseinander warf und ihn suchte, machte er sich in den Tischritz.
He, he, Frau Meisterin
, rief er und steckte den Kopf in die H
he, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang er in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie ihn doch und ja
gte ihn zum Haus hinaus.
Das Schneiderlein wanderte und kam in einen gro
en Wald: da begegnete ihm ein Haufen R
uber, die hatten vor, des K
nigs Schatz zu bestehlen. Als sie das Schneiderlein sahen, dachten sie
so ein kleiner Kerl kann durch ein Schl
sselloch kriechen und uns als Dietrich dienen
, rief einer,
du Riese Goliath, willst du mit zur Schatzkammer gehen? du kannst dich hineinschleichen und das Geld herauswerfen.
Der Daumerling besann sich, endlich sagte er ja und gien
g mit zu der Schatzkammer. Da besah er die Th
re oben und unten, ob kein Ritz darin w
re. Nicht lange, so entdeckte er einen und wollte gleich einsteigen. Die eine Schildwache sprach zur andern
was kriecht da f
r eine garstige Spinne; ich will sie todt treten
das arme Thier gehen
, sagte die andere,
es hat dir ja nichts gethan.
Nun kam der Daumerling durch den Ritz gl
cklich in die Schatzkammer,
ffnete das Fenster, unter welchem die R
uber standen, und warf ihnen einen Thaler na
ch dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, h
rte es den K
nig kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und verkroch sich eilig. Der K
nig merkte, da
viele harte Thaler fehlten, konnte aber nicht begreifen, wer sie sollte gestohlen haben, da Schl
sser und Riegel in gutem Stand waren, und alles wohl verwahrt schien. Da gieng er wieder fort und sprach zu den zwei Wachen
habt Acht, es ist einer hinter dem Geld
. Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem a
nfieng, h
rten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp. Sie eilten hinein und wollten den Dieb greifen, aber das Schneiderlein, das sie kommen h
rte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke und deckte einen Thaler
ber sich, so da
nichts von ihm zu sehen war; dabei neckte es noch die Wachen und rief
hier bin ich
. Die Wachen liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Thaler geh
pft und rief
he, hier bin ich
. Die Wac
hen sprangen herbei, Daumerling war aber l
ngst in einer dritten Ecke und rief
he, hier bin ich
. Und so hatte es sie zu Narren und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie m
de waren und davon giengen. Nun warf es die Thaler nach und nach alle hinaus: den letzten schnellte es mit aller Macht, h
pfte dann selber noch behendiglich darauf und flog mit ihm durchs Fenster hinab. Die R
uber machten ihm gro
e Lobspr
che,
du bist ein gewaltiger Held
, sagten sie;
willst du unser H
auptmann werden?
Daumerling bedankte sich aber und sagte, er m
te sich erst in der Welt umsehen. Sie theilten nun die Beute, das Schneiderlein aber verlangte nur einen Kreuzer, weil es nicht mehr tragen konnte.
Darauf schnallte es seinen Degen wieder um den Leib, sagte den R
ubern guten Tag und nahm den Weg zwischen die Beine. Es versuchte zwar bei etlichen Meistern wieder die Schneiderarbeit, aber sie wollte ihm nicht schmecken, und endlich verdingte es sich als Hausknecht in einem Gas
thof. Die M
gde konnten es nicht leiden, denn ohne gesehen zu werden, sah er alles, was sie heimlich thaten, und gab bei der Herrschaft an, was sie sich von den Tellern genommen und aus dem Keller f
r sich weg geholt hatten. Da sprachen sie
wart, wir wollen dirs eintr
, und verabredeten unter einander ihm einen Schabernack anzuthun. Als die eine Magd bald hernach im Garten m
hte und den Daumerling da herumspringen und an den Kr
utern auf und ab kriechen sah, m
hte sie ihn mit dem Gra
s schnell zusammen, band alles in ein gro
es Tuch und warf es heimlich den K
hen vor. Nun war eine gro
e schwarze darunter, die schluckte ihn mit hinab, ohne ihm weh zu thun. Unten gefiels ihm aber schlecht, denn es war ganz finster und brannte da kein Licht. Als die Kuh gemelkt wurde, da rief er
strip, strap, stroll,
ist der Eimer bald voll?
Doch bei dem Ger
usch des Melkens wurde er nicht verstanden. Hernach trat der Hausherr in den Stall und sprach
morgen soll die Kuh da geschlac
htet werden
. Da ward dem Daumerling angst, da
er mit heller Stimme rief
t mich erst heraus, ich sitze ja drin
. Der Herr h
rte das wohl, wu
te aber nicht, wo die Stimme herkam.
Wo bist du?
rief er.
In der schwarzen
, antwortete er, aber der Herr verstand nicht, was das hei
en sollte, und gieng fort.
Am andern Morgen wurde die Kuh geschlachtet; gl
cklicherweise traf bei dem Zerhacken und Zerlegen den Daumerling kein Hieb, aber er gerieth unter das Wurstfleisch. Wie nun der Metzger
herbeitrat und seine Arbeit anfieng, schrie er aus Leibeskr
ften
hackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief, ich stecke ja drunter
. Vor dem L
rmen der Hackmesser h
rte das kein Mensch. Nun hatte der arme Daumerling seine Noth, aber die Noth macht Beine, und da sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, da
ihn keins anr
hrte, und er mit heiler Haut davon kam. Aber entspringen konnte er auch nicht: es war keine andere Auskunft, er mu
te sich mit den Speck brocken in eine Blutwurst
hinunter stopfen lassen. Da war das Quartier etwas enge, und dazu ward er noch in den Schornstein zum R
uchern aufgeh
ngt, wo ihm Zeit und Weile gewaltig lang wurde. Endlich im Winter wurde er herunter geholt, weil die Wurst einem Gaste sollte vorgesetzt werden. Als nun die Frau Wirthin die Wurst in Scheiben schnitt, nahm er sich in acht, da
er den Kopf nicht zu weit vorstreckte, damit ihm nicht etwa der Hals mit abgeschnitten w
rde, endlich ersah er seinen Vortheil, machte sich Luft und
sprang heraus.
In dem Hause aber, wo es ihm so
bel ergangen war, wollte das Schneiderlein nicht l
nger mehr bleiben, sondern begab sich gleich wieder auf die Wanderung. Doch seine Freiheit dauerte nicht lange: auf dem offenen Feld kam es einem Fuchs in den Weg, der schnappte es in Gedanken auf.
Ei, Herr Fuchs
, riefs Schneiderlein,
ich bins ja, der in eurem Hals steckt, la
t mich wieder frei.
Du hast recht
, antwortete der Fuchs,
an dir hab ich doch so viel als nichts; versprichst
du mir die H
hner in deines Vaters Hof, so will ich dich loslassen.
Von Herzen gern
, antwortete der Daumerling,
die H
hner sollst du alle haben, das gelobe ich dir.
Da lie
ihn der Fuchs wieder los und trug ihn selber heim. Als der Vater sein liebes S
hnlein wieder sah, gab er dem Fuchs gerne alle die H
hner, die er hatte.
r bring ich dir auch ein sch
nes St
ck Geld mit
, sprach der Daumerling, und reichte ihm den Kreuzer, den er auf seiner Wanderschaft erworben hatte.
Warum haR
t aber der Fuchs die armen Piephuhner zu fressen kriegt?
Ei, du Narr, deinem Vater wird ja wohl ein Kind lieber sein als die H
hner auf dem Hof.
der Grimm. Daumerlings WanderschaftF
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Source Text
Der Frieder und das Catherlieschen
Es war ein Mann, der hie
Frieder, und eine Frau, die hie
Catherlieschen, die hatten einander geheirathet und lebten zusammen als junge Eheleute. Eines Tages sprach der Frieder
ich will jetzt zu Acker, Catherlieschen, wann ich wiederkomme, mu
etwas Gebratenes auf dem Tisch stehen f
r den Hunger, und ein frischer Trunk dabei f
r den Durst
Geh nur, Friederchen
, antwortete die Catherlies,
geh nur, will dirs schon recht machen.
Als nun die Essenszei
t herbeir
ckte, holte sie eine Wurst aus dem Schornstein, that sie in eine Bratpfanne, legte Butter dazu und stellte sie
bers Feuer. Die Wurst fing an zu braten und zu brutzeln, Catherlieschen stand dabei, hielt den Pfannenstiel und hatte so seine Gedanken: da fiel ihm ein
bis die Wurst fertig wird, derweil k
nntest du ja im Keller den Trunk zapfen!
Also stellte es den Pfannenstiel fest, nahm eine Kanne, gieng hinab in den Keller und zapfte Bier. Das Bier lief in die Kanne, und Catherli
was es anfieng.
Der Bauer machte sich einmal fertig in den Wald zu gehen und Holz zu f
llen; da sprach er so vor sich hin
nun wollt ich, da
einer da w
re, der mir den Wagen nach br
O Vater
, rief Daumesdick,
den Wagen will ich schon bringen, verla
t euch drauf, er soll zur bestimmten Zeit im Walde sein.
Da lachte der Mann und sprach
wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Z
gel zu leiten
Das thut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen wil
l, ich setze mich dem Pferd ins Ohr und rufe ihm zu, wie es gehen soll.
, antwortete der Vater,
einmal wollen wirs versuchen.
Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte den Daumesdick dem Pferd ins Ohr: da rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte,
h und joh! hott und har!
Da ging es ganz ordentlich als wie bei einem Meister, und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, als er eben um eine Ecke bog, und der Kleine
har, har!
rief, da
zwei fr
emde M
nner daher kamen.
, sprach der eine,
was ist das? da f
hrt ein Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu und ist doch nicht zu sehen.
Das geht nicht mit rechten Dingen zu
, sagte der andere,
wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anh
Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und richtig zu dem Platze, wo das Holz gehauen ward. Als Daumesdick seinen Vater erblickte, rief er ihm zu
siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich herunter
. Der Va
ter fa
te das Pferd mit der linken und holte mit der rechten sein S
hnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden M
nner den Daumesdick erblickten, wu
ten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Da nahm der eine den andern beiseit und sprach
r, der kleine Kerl k
nnte unser Gl
ck machen, wenn wir ihn in einer gro
en Stadt f
r Geld sehen lie
en: wir wollen ihn kaufen
. Sie giengen zu dem Bauer und sprachen
verkauft uns den kl
einen Mann, er solls gut bei uns haben
, antwortete der Vater,
es ist mein Herzblatt und ist mir f
r alles Gold in der Welt nicht feil.
Daumesdick aber, als er von dem Handel h
rte, kroch an den Rockfalten seines Vaters hinauf, stellte sich ihm auf die Schulter und sagte ihm ins Ohr
Vater, gib mich nur hin, ich will schon wieder zu dir kommen
. Da gab ihn der Vater f
r ein schones St
ck Geld den beiden M
nnern hin.
Wo willst du sitzen?
sprachen sie zu ihm.
Ach, setzt mich nur
auf den Rand von eurem Hut, da kann ich auf und ab spazieren und die Gegend betrachten und falle doch nicht herunter.
Sie thaten ihm den Willen, und als Daumesdick Abschied von seinem Vater genommen hatte, machten sie sich mit ihm fort. So giengen sie, bis es d
mmerig ward, da sprach der Kleine
hebt mich einmal herunter, es ist n
Bleib nur droben
, sprach der Mann, auf dessen Kopf er sa
ich will mir nichts draus machen, die V
gel lassen mir auch manchmal was drauf fallen.
, sprach Daumesdick,
ich wei
auch, was sich schickt: hebt mich nur geschwind herab.
Der Mann nahm den Hut ab und setzte den Kleinen auf einen Acker am Weg, da sprang und kroch er ein wenig zwischen den Schollen hin und her und schl
pfte dann auf einmal in ein Mausloch das er sich ausgesucht hatte.
Guten Abend ihr Herren, geht nur ohne mich heim
, rief er ihnen zu und lachte sie aus. Sie liefen herbei und stachen mit St
cken in das Mausloch, aber das war vergebliche M
he, Daumesdick
kroch immer weiter zur
ck; und da es bald ganz dunkel ward, so mu
ten sie mit Aerger und mit leerem Beutel wieder heim wandern.
Als Daumesdick merkte, da
sie fort waren, kroch er aus dem unterirdischen Gang wieder hervor.
Es ist hier auf dem Acker in der Finsterni
so gef
hrlich gehen
, sprach er,
wie leicht bricht einer Hals und Bein!
Zum Gl
ck stie
er an ein leeres Schneckenhaus.
Gottlob
, sagte er,
da kann ich die Nacht sicher zubringen
, und setzte sich hinein. Nicht lang, als
er eben einschlafen wollte, so h
rte er zwei M
nner vor
ber gehen, davon sprach der eine
wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?
Das k
nnt ich dir sagen
, rief Daumesdick dazwischen.
Was war das?
sprach der eine Dieb erschrocken,
ich h
rte jemand sprechen.
Sie blieben stehen und horchten, da sprach Daumesdick wieder
nehmt mich mit, so will ich euch helfen
Wo bist du denn?
Suchet nur hier auf der Erde und merkt, wo die Stimme herkommt
, antwortete er. Da fanden ihn endlich die Diebe und hoben ihn in die H
Du kleiner Wicht, was willst du uns helfen!
sprachen sie.
, antwortete er,
ich krieche zwischen den Eisenst
ben in die Kammer des Pfarrers hinein und reiche euch heraus, was ihr haben wollt.
Wohlan
, sagten sie,
wir wollen sehen, was du kannst.
Als sie bei dem Pfarrhaus kamen, kroch Daumesdick in die Kammer, schrie aber gleich aus Leibeskr
ften
wollt ihr alles haben, was hier ist?
Die Diebe erschrake
n und sagten
so sprich doch leise, damit niemand aufwacht
. Aber Daumesdick that, als h
tte er sie nicht verstanden und schrie von neuem
was wollt ihr? wollt ihr alles haben, was hier ist?
Das h
rte die K
chin, die in der Stube daran schlief, richtete sich im Bette auf und horchte. Die Diebe aber waren vor Schrecken ein St
ck Wegs zur
ckgelaufen, endlich fa
ten sie wieder Muth, dachten
der kleine Kerl will uns necken
, kamen zur
ck und fl
sterten ihm hinein
nun mach Ernst und reich un
s etwas heraus
. Da schrie Daumesdick noch einmal, so laut er konnte,
ich will euch ja alles geben, reicht nur die H
nde herein
. Das h
rte die horchende Magd ganz deutlich, sprang aus dem Bett und stolperte zur Th
r herein. Die Diebe liefen fort und rannten, als w
re der wilde J
ger hinter ihnen: die Magd aber, als sie nichts bemerken konnte, gieng ein Licht anzuz
nden. Wie sie damit herbei kam, machte sich Daumesdick, ohne da
er gesehen wurde, hinaus in die Scheune: die Magd aber, nach
dem sie alle Winkel durchgesucht und nichts gefunden hatte, legte sich endlich wieder zu Bett und glaubte, sie h
tte mit offenen Augen und Ohren doch nur getr
umt.
Daumesdick war in den Heuh
lmchen herumgeklettert und hatte einen sch
nen Platz zum Schlafen gefunden: da wollte er sich ausruhen, bis es Tag w
re, und dann zu seinen Eltern wieder heim gehen. Aber er mu
te andere Dinge erfahren! ja, es gibt viel Tr
bsal und Noth auf der Welt! Die Magd stieg, wie gew
hnlich, als der Tag graute,
schon aus dem Bett und wollte das Vieh f
ttern. Ihr erster Gang war in die Scheune, wo sie einen Arm voll Heu packte und gerade dasjenige, worin der arme Daumesdick lag und schlief. Er schlief aber so fest, da
er nichts gewahr ward, auch nicht eher aufwachte als bis er in dem Maul der Kuh war, die ihn mit dem Heu aufgerafft hatte.
Ach Gott
, rief er,
wie bin ich in die Walkm
hle gerathen!
merkte aber bald, wo er war. Da hie
es aufpassen, da
er nicht zwischen die Z
hne kam und zermal
mt ward, aber er mu
te doch mit in den Magen hinabrutschen.
In dem St
bchen sind die Fenster vergessen
, sprach er,
und scheint keine Sonne hinein: ein Licht wird gar nicht zu haben sein!
Ueberhaupt gefiel ihm das Quartier schlecht, und was das schlimmste war, es kam immer mehr neues Heu zur Th
r herein und der Platz ward immer enger. Da rief er endlich in der Angst, so laut er konnte,
bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr
. Die Magd melkte gerade die K
uh, und als sie sprechen h
rte, ohne jemand zu sehen, und es dieselbe Stimme war, die sie auch in der Nacht geh
rt hatte, erschrak sie so, da
sie von ihrem St
hlchen herab glitschte und die Milch versch
ttete. Sie lief in der gr
ten Hast zu ihrem Herrn und rief
ach Gott, Herr Pfarrer, die Kuh hat geredet
Du bist verr
, antwortete der Pfarrer, gieng aber doch selbst in den Stall nachzusehen, was vor w
re. Aber kaum hatte er den Fu
hineingesetzt, so rief Daumesdick eben aufs neue
bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr
. Da erschrak der Pfarrer selbst, meinte, es w
re ein b
ser Geist und hie
die Kuh t
dten. Nun ward sie geschlachtet, der Magen aber worin Daumesdick steckte, ward auf den Mist geworfen. Daumesdick suchte sich hindurch zu arbeiten, und hatte gro
he damit, doch endlich brachte er es so weit, da
er Platz bekam, aber, als er eben sein Haupt herausstrecken wollte, kam ein neues Ungl
ck. Ein hungriger Wolf sprang vorbe
i und verschlang den ganzen Magen mit einem Schluck. Daumesdick verlor den Muth nicht,
vielleicht
, dachte er,
t der Wolf mit sich reden
, und rief ihm aus dem Wanste zu
lieber Wolf, ich wei
dir einen herrlichen Fra
Wo ist der zu holen?
sprach der Wolf.
In dem und dem Haus, da mu
t du durch die Gosse hinein kriechen und wirst Kuchen, Speck und Wurst finden, so viel du essen willst
, und beschrieb ihm genau seines Vaters Haus. Der Wolf lie
sich das nicht zweimal sagen, dr
sich in der Nacht zur Gosse hinein und fra
in der Vorrathskammer nach Herzenslust. Als er satt war, wollte er wieder fort, aber er war so dick geworden, da
er denselben Weg nicht wieder hinaus konnte. Darauf hatte Daumesdick gerechnet und fieng nun an in dem Leib des Wolfs einen gewaltigen L
rmen zu machen, tobte und schrie, was er konnte.
Willst du stille sein
, sprach der Wolf,
du weckst die Leute auf.
Ei was
, antwortete der Kleine,
du hast dich satt gefressen, ich will mich auc
h lustig machen
, und fieng von neuem an aus allen Kr
ften zu schreien. Davon erwachte endlich sein Vater und seine Mutter, liefen an die Kammer und schauten durch die Spalte hinein. Wie sie sahen, da
ein Wolf darin hauste, liefen sie davon, und der Mann holte die Axt, und die Frau die Sense.
Bleib dahinten
, sprach der Mann, als sie in die Kammer traten,
wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe und er davon noch nicht todt ist, so mu
t du auf ihn einhauen und ihm den Leib zerschneiden.
rte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief
lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs
. Sprach der Vater voll Freuden
gottlob, unser liebes Kind hat sich wieder gefunden
, und hie
der Frau die Sense wegthun, damit Daumesdick nicht besch
digt w
rde. Danach holte er aus und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, da
er todt niederst
rzte: dann suchten sie Messer und Scheere, schnitten ihm den Leib auf und zogen den Kleinen wieder hervor.
, sprach der Vat
was haben wir f
r Sorge um dich ausgestanden!
Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen; gottlob, da
ich wieder frische Luft sch
Wo bist du denn all gewesen?
Ach Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und in eines Wolfes Wanst: nun bleib ich bei euch.
Und wir verkaufen dich um alle Reichth
mer der Welt nicht wieder.
Da herzten und k
ten sie ihren lieben Daumesdick, gaben ihm zu essen und trinken und lie
en ihm neue Kleider machen, denn die seinig
Y%en waren ihm auf der Reise verdorben.
der Grimm. DaumesdickF
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02/02/99N
Source Text
Der Froschk
nig oder der eiserne Heinrich
In den alten Zeiten, wo das W
nschen noch geholfen hat, lebte ein K
nig, dessen T
chter waren alle sch
n, aber die j
ngste war so sch
n, da
die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe hei dem Schlosse des K
nigs lag ein gro
er dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag recht hei
war, so ging das K
nigskind hinaus in den Wald und setzte si
ch an den Rand des k
hlen Brunnens; und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die H
he und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.
Nun trug es sich einmal zu, da
die goldene Kugel der K
nigstochter nicht in ihr H
ndchen fiel, das sie in die H
he gehalten hatte, sondern vorbei auf die Erde schlug und geradezu ins Wasser hineinrollte. Die K
nigstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief,
eschen sah ihm zu, da fiel ihm ein
holla, der Hund oben ist nicht beigethan, der k
nnte die Wurst aus der Pfanne holen: du k
mst mir recht!
und im Hui war es die Kellertreppe hinauf; aber der Spitz hatte die Wurst schon im Maul und schleifte sie auf der Erde mit sich fort. Doch Catherlieschen, nicht faul, setzte ihm nach und jagte ihn ein gut St
ck ins Feld; aber der Hund war geschwinder als Catherlieschen, lie
auch die Wurst nicht fahren, sondern sie mu
te mit ihm
ber die
cker h
Hin ist hin!
sprach Catherlieschen, kehrte um, und weil es sich m
de gelaufen hatte, gieng es h
bsch langsam und k
hlte sich ab. W
hrend der Zeit lief das Bier aus dem Fa
immer zu, denn Catherlieschen hatte den Hahn nicht umgedreht, und als die Kanne voll und sonst kein Platz da war, so lief es in den Keller und h
rte nicht eher auf, als bis das ganze Fa
leer war. Catherlieschen sah schon auf der Treppe das Ungl
, rief es,
was f
ngst du jetzt an, da
es der Frieder nicht m
erkt!
Es besann sich ein Weilchen, endlich fiel ihm ein von der letzten Kirmes st
nde noch ein Sack mit sch
nem Waizenmehl auf dem Boden, das wollte es herabholen und in das Bier streuen.
, sprach es,
wer zu rechter Zeit was spart, der hats hernach in der Noth
, stieg auf den Boden und trug den Sack herab, und warf ihn gerade auf die Kanne voll Bier, da
sie umst
rzte und der Trunk des Frieders auch im Keller schwamm.
Das ist ganz recht, wo eins ist, mu
das andere auch sein
, sprac
h Catherlieschen, zerstreute danach das Mehl im ganzen Keller, freute sich am Ende gewaltig
ber seine Arbeit und sagte
wies so reinlich und sauber hier aussieht!
Um Mittagszeit kam der Frieder heim.
Nun, Frau, was hast du mir zurecht gemacht?
Ach, Friederchen
, antwortete sie,
ich wollte dir ja eine Wurst braten, aber w
hrend ich das Bier dazu zapfte, hat sie der Hund aus der Pfanne weggeholt, und w
hrend ich dem Hund nach sprang, ist das Bier ausgelaufen, und als ich das Bier mit
dem Waizenmehl auftrocknen wollte, habe ich die Kanne auch noch umgesto
en: aber sei nur zufrieden, der Keller ist wieder ganz in Ordnung.
Sprach der Frieder
Catherlieschen, Catherlieschen, das h
ttest du nicht thun m
ssen! l
t die Wurst wegholen und das Bier aus dem Fa
laufen, und versch
ttest obendrein unser feines Mehl!
Ja, Friederchen, das habe ich nicht gewu
ttest mirs sagen m
ssen.
Der Mann dachte
geht das so mit deiner Frau, so mu
t du dich besser vorsehen
. Nun hatte
er eine h
bsche Summe Thaler zusammen gebracht, die wechselte er in Gold ein und sprach zum Catherlieschen
siehst du, das sind gelbe Gickelinge, die will ich in einen Topf thun und im Stall unter der Kuhkrippe vergraben: aber da
du mir ja davon bleibst, sonst geht dirs schlimm
. Sprach sie
nein, Friederchen, wills gewi
nicht thun
. Nun, als der Frieder fort war, da kamen Kr
mer, die irdene N
pfe und T
pfe feil hatten, ins Dorf und fragten bei der jungen Frau an, ob sie nichts zu handel
tte.
O, ihr lieben Leute
, sprach Catherlieschen,
ich hab kein Geld und kann nichts kaufen; aber k
nnt ihr gelbe Gickelinge brauchen, so will ich wohl kaufen.
Gelbe Gickelinge, warum nicht? La
t sie einmal sehen.
So geht in den Stall und grabt unter der Kuhkrippe, da werdet ihr die gelben Gickelinge finden: ich darf nicht dabei gehen.
Die Spitzbuben giengen hin, gruben und fanden eitel Gold. Da packten sie auf damit, liefen fort und lie
pfe und N
pfe im Hause stehen. Cather
lieschen meinte, sie m
te das neue Geschirr auch brauchen: weil nun in der K
che ohnehin kein Mangel daran war, schlug sie jedem Topf den Boden aus und steckte sie insgesammt zum Zierrath auf die Zaunpfahle rings ums Haus herum. Wie der Frieder kam und den neuen Zierrath sah, sprach er
Catherlieschen, was hast du gemacht?
Habs gekauft, Friederchen, f
r die gelben Gickelinge, die unter der Kuhkrippe steckten: bin selber nicht dabei gegangen, die Kr
mer haben sichs heraus graben m
ssen.
Ach, Frau
, sprach der Frieder
was hast du gemacht! das waren keine Gickelinge, es war eitel Gold, und war all unser Verm
gen; das h
ttest du nicht thun sollen.
Ja, Friederchen
, antwortete sie
das hab ich nicht gewu
ttest mirs vorher sagen sollen.
Catherlieschen stand ein Weilchen und besann sich, da sprach sie
r, Friederchen, das Gold wollen wir schon wieder kriegen, wollen hinter den Dieben herlaufen
So komm
, sprach der Frieder,
wir wollens versuchen; nimm aber Butt
er und K
se mit, da
wir auf dem Weg was zu essen haben.
Ja, Friederchen, wills mitnehmen.
Sie machten sich auf den Weg, und weil der Frieder besser zu Fu
war, gieng Catherlieschen hinten nach.
Ist mein Vortheil
, dachte es,
wenn wir umkehren, hab ich ja ein St
ck voraus.
Nun kam es an einen Berg, wo auf beiden Seiten des Wegs tiefe Fahrgleisen waren.
Da sehe einer
, sprach Catherlieschen
was sie das arme Erdreich zerrissen, geschunden und gedr
ckt haben! das wird sein Lebtag nich
t wieder heil.
Und aus mitleidigem Herzen nahm es seine Butter und bestrich die Gleisen, rechts und links, damit sie von den R
dern nicht so gedr
ckt w
rden: und wie es sich bei seiner Barmherzigkeit so b
ckte, rollte ihm ein K
se aus der Tasche fort, den Berg hinab. Sprach das Catherlieschen
ich habe den Weg schon einmal herauf gemacht, ich gehe nicht wieder hinab, es mag ein anderer hinlaufen und ihn wieder holen
. Also nahm es einen andern K
s und rollte ihn herab. Die K
se aber kamen
beide nicht wieder, da lie
es noch einen dritten hinablaufen und dachte
vielleicht warten sie auf Gesellschaft und gehen nicht gern allein
. Als sie alle drei ausblieben, sprach es
ich wei
nicht, was das vorstellen soll! doch kanns ja sein, der dritte hat den Weg nicht gefunden und sich verirrt, ich will nur den vierten schicken, da
er sie herbeiruft
. Der vierte machte es aber nicht besser als der dritte. Da ward das Catherlieschen
rgerlich und warf noch den f
nften und sechsten hi
nab, und das waren die letzten. Eine Zeit lang blieb es stehen und lauerte, da
sie k
men, als sie aber immer nicht kamen, sprach es
o, ihr seid gut nach dem Tod schicken, ihr bleibt fein lange aus; meint ihr ich wollt noch l
nger auf euch warten? ich gehe meiner Wege, ihr k
nnt mir nachlaufen, ihr habt j
ngere Beine als ich
. Catherlieschen gieng fort und fand den Frieder, der war stehen geblieben und hatte gewartet, weil er gerne was essen wollte.
Nun gib einmal her, was du mitgenommen
hast.
Sie reichte ihm das trockene Brot.
Wo ist Butter und K
fragte der Mann.
Ach, Friederchen
, sagte Catherlieschen,
mit der Butter hab ich die Fahrgleisen beschmiert, und die K
se werden bald kommen: einer lief mir fort, da hab ich die andern nachgeschickt, sie sollten ihn rufen.
Sprach der Frieder,
das h
ttest du nicht thun sollen, Catherlieschen, die Butter an den Weg schmieren, und die K
se den Berg hinabrollen
Ja, Friederchen, h
ttest mirs sagen m
ssen.
en sie
das trockne Brot zusammen, und der Frieder sagte
Catherlieschen, hast du auch unser Haus verwahrt, wie du fort gegangen bist?
Nein, Friederchen, h
ttest mirs vorher sagen sollen.
So geh wieder heim und bewahr erst das Haus, ehe wir weiter gehen; bring auch etwas anderes zu essen mit, ich will hier auf dich warten.
Catherlieschen gieng zur
ck und dachte
Friederchen will etwas anderes zu essen, Butter und K
se schmeckt ihm wohl nicht, so will ich ein Tuch voll Hutzeln und einen Krug E
ssig zum Trunk mitnehmen
. Danach riegelte es die Oberth
re zu, aber die Unterth
re hob es aus, nahm sie auf die Schulter, und glaubte, wenn es die Th
re in Sicherheit gebracht h
tte, m
te das Haus wohl bewahrt sein. Catherlieschen nahm sich Zeit zum Weg und dachte
desto l
nger ruht sich Friederchen aus
. Als es ihn wieder erreicht hatte, sprach es
da, Friederchen, hast du die Hausth
re, da kannst du das Haus selber verwahren
Ach Gott
, sprach er,
was habe ich fur eine kluge Frau! h
ebt die Th
re unten aus, da
alles hineinlaufen kann, und riegelt sie oben zu. Jetzt ists zu sp
t noch einmal nach Haus zu gehen, aber hast du die Th
re hierher gebracht, so sollst du sie auch ferner tragen.
Die Th
re will ich tragen, Friederchen, aber die Hutzeln und der Essigkrug werden mir zu schwer: ich hange sie an die Th
re, die mag sie tragen
Nun giengen sie in den Wald und suchten die Spitzbuben, aber sie fanden sie nicht. Weils endlich dunkel ward, stiegen sie auf einen Baum
und wollten da
bernachten. Kaum aber sa
en sie oben, so kamen die Kerle daher, die forttragen, was nicht mitgehen will, und Dinge finden, ehe sie verloren sind. Sie lie
en sich gerade unter dem Baum nieder, auf dem Frieder und Catherlieschen sa
en, machten sich ein Feuer an und wollten ihre Beute theilen. Der Frieder stieg von der andern Seite herab und sammelte Steine in seine Tasche, stieg wieder hinauf und wollte die Diebe todt werfen. Die Steine aber trafen nicht, und die Spitzbuben r
iefen
es ist bald Morgen, der Wind sch
ttelt die Tann
pfel herunter
. Catherlieschen hatte die Th
r noch immer auf der Schulter, und weil sie so schwer dr
ckte, dachte es die Hutzeln w
ren schuld und sprach
Friederchen, ich mu
die Hutzeln hinab werfen
Nein, Catherlieschen, jetzt nicht
, antwortete er,
sie k
nnten uns verrathen.
Ach, Friederchen, ich mu
, sie dr
cken mich gar zu sehr.
Nun so thus in Henkers Namen!
Da rollten die Hutzeln zwischen den Aesten herab, und die Kerle u
nten sprachen
die V
gel misten
. Eine Weile hernach, weil die Th
re noch immer dr
ckte, sprach Catherlieschen
ach, Friederchen, ich mu
den Essig aussch
Nein, Catherlieschen, das darfst du nicht, es k
nnte uns verrathen.
Ach, Friederchen, ich mu
, es dr
ckt mich gar zu sehr.
Nun so thus ins Henkers Namen!
Da sch
ttelte es den Essig aus, da
er die Kerle bespritzte. Sie sprachen untereinander
der Thau tr
pfelt schon herunter
Endlich dachte Catherlieschen
sollte es wohl die
re sein, was mich so dr
und sprach
Friederchen, ich mu
die Th
re hinabwerfen
Nein, Catherlieschen, jetzt nicht, sie k
nnte uns verrathen.
Ach, Friederchen, ich mu
, sie dr
ckt mich gar zu sehr.
Nein, Catherlieschen, halt sie ja fest.
Ach, Friederchen, ich la
sie fallen.
, antwortete Frieder
rgerlich,
so la
sie fallen ins Teufels Namen!
Da fiel sie herunter mit starkem Gepolter, die Kerle unten riefen voll Schrecken
der Teufel kommt vom Baum herab
, rissen aus
und lie
en alles in Stich. Fr
hmorgens, wie die zwei herunter kamen, fanden sie all ihr Gold wieder und trugens heim.
Als sie wieder zu Haus waren, sprach der Frieder
Catherlieschen, nun mu
t du aber auch flei
ig sein und arbeiten
Ja, Friederchen, wills schon thun, will ins Feld gehen, Frucht schneiden.
Als Catherlieschen im Feld war, sprachs mit sich selber
ich, eh ich schneid, oder schlaf ich, eh ich schneid? hei, ich will ehr essen!
Da a
Catherlieschen, und ward
berm Essen
schl
frig, und fieng an zu schneiden und schnitt halb tr
umend alle seine Kleider entzwei, Sch
rze, Rock und Hemd. Wie Catherlieschen nach langem Schlaf wieder erwachte, stand es halb nackigt da und sprach zu sich selber
bin ichs, oder bin ichs nicht? ach ich bins nicht!
Unterdessen wards Nacht, da lief Catherlieschen ins Dorf hinein, klopfte an ihres Mannes Fenster und rief
Friederchen?
Was ist denn?
cht gern wissen, ob Catherlieschen drinnen ist.
Ja, ja
, antwortete der Fried
es wird wohl drin liegen und schlafen.
Sprach sie
gut, dann bin ich schon zu Haus
und lief fort.
en fand Catherlieschen Spitzbuben, die wollten stehlen. Da gieng es zu ihnen und sprach
ich will euch helfen stehlen
. Die Spitzbuben meinten, es w
te die Gelegenheit des Orts und warens zufrieden. Catherlieschen gieng vor die H
user, und rief
ihr Leute, habt ihr was? wir wollen stehlen
. Dachten die Spitzbuben
das wird gut werden
und w
nschten sie w
ren Catherlieschen wieder
los. Da sprachen sie zu ihm
vorm Dorf hat der Pfarrer R
ben auf dem Feld, geh hin und rupf uns R
. Catherlieschen gieng hinaus aufs Land und fieng an zu rupfen, war aber so faul und hob sich nicht in die H
he. Da kam ein Mann vorbei, sahs und stand still, und dachte das w
re der Teufel, der so in den R
ben w
hlte. Lief fort ins Dorf zum Pfarrer und sprach
Herr Pfarrer, in eurem R
benland ist der Teufel und rupft
Ach Gott
, antwortete der Pfarrer,
ich habe einen lahmen Fu
, ich k
ann nicht hinaus und ihn wegbannen.
Sprach der Mann
so will ich euch hockeln
und hockelte ihn hinaus. Und wie sie bei das Land kamen, machte sich das Catherlieschen auf und reckte sich in die H
Ach, der Teufel!
rief der Pfarrer, und beide eilten fort, und der Pfarrer konnte vor gro
er Angst mit seinem lahmen Fu
gerader laufen, als der Mann, der ihn gehockelt hatte, mit seinen gesunden Beinen.
der Grimm. Der Frieder und das CatherlieschenF
02/02/99G
02/02/99N
Source Text
Der Geist im Glas
Es war einmal ein armer Holzhacker, der arbeitete vom Morgen bis in die sp
te Nacht. Als er sich endlich etwas Geld zusammengespart hatte, sprach er zu seinem Jungen:
Du bist mein einziges Kind, ich will das Geld, das ich mit saurem Schwei
erworben habe, zu deinem Unterricht anwenden; lernst du etwas Rechtschaffenes, so kannst du mich im Alter ern
hren, wenn meine Glieder steif geworden sind und ich daheim sitzen mu
Da ging der Junge auf eine hohe Schule und lernte
ig, so da
ihn seine Lehrer r
hmten, und blieb eine Zeitlang dort. Als er ein paar Schulen durchgelernt hatte, doch aber noch nicht in allem vollkommen war, so war das bi
chen Armut, das der Vater erworben hatte, draufgegangen, und er mu
te wieder zu ihm heimkehren.
, sprach der Vater betr
ich kann dir nichts mehr geben und kann in der teuern Zeit auch keinen Heller mehr verdienen als das t
gliche Brot.
Lieber Vater
, antwortete der Sohn,
macht Euch dar
ber keine Gedanken
man keinen Grund sah. Da fing sie an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht tr
sten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu:
Was hast du vor, K
nigstochter, du schreist ja, da
sich ein Stein erbarmen m
chte.
Sie sah sich um, woher die Stimme k
me, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken h
lichen Kopf aus dem Wasser streckte.
Ach, du bist's, alter Wasserpatscher
, sagte sie,
ich weine
her meine gol- dene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefalle
n ist.
Sei still und weine nicht
, antwortete der Frosch,
ich kann wohl Rat schaffen, aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder heraufhole?
Was du haben willst, lieber Frosch
, sagte sie,
meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.
Der Frosch antwortete:
Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine, und deine goldene Krone, die mag ich nicht; aber wenn du mich liebhaben willst, und ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein, a
n deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das versprichst, so will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel wieder heraufholen.
Ach ja
, sagte sie,
ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst.
Sie dachte aber: Was der einf
ltige Frosch schw
tzt, der sitzt im Wasser hei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein.
Der Fr
osch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinah, und
ber ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die K
nigstochter war voll Freude, als sie ihr sch
nes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort.
Warte, warte
, rief der Frosch,
nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du.
Aber was half ihm, da
er ihr sein quak, quak so laut nachschrie, als er konnte! Sie h
rte nicht darauf, eilte nach
Haus und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen mu
Am andern Tage, als sie mit dem K
nig und allen Hofleuten sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein a
, da kam, plitsch, platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen, und als es oben angelangt war, klopfte es an der T
r und rief:
nigstochter, j
ngste, mach mir auf.
Sie lief und wollte sehen, wer drau
re, als sie aber aufmachte, so sa
der Fro
sch davor. Da warf sie die T
r hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und war ihr ganz angst. Der K
nig sah wohl, da
ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach:
Mein Kind, was f
rchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der T
r und will dich holen?
Ach nein
, antwortete sie,
es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch.
Was will der Frosch von dir?
Ach lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen sa
und spielte, da fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Und weil ic
h so weinte, hat sie der Frosch wieder heraufgeholt, und weil er es durchaus verlangte, so versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden, ich dachte aber nimmermehr, da
er aus seinem Wasser heraus k
nnte. Nun ist er drau
en und will zu mir herein.
Indem klopfte es zum zweitenmal und rief:
nigstochter, j
ngste,
mach mir auf,
t du nicht, was gestern
du zu mir gesagt
bei dem k
hlen Brunnenwasser?
nigstochter, j
ngste,
mach mir auf.
Da sagte der K
nig:
Was du versprochen h
ast, das mu
t du auch halten; geh nur und mach ihm auf.
Sie ging und
ffnete die T
re, da h
pfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fu
e nach, bis zu ihrem Stuhl. Da sa
er und rief:
Heb mich herauf zu dir.
Sie zauderte, his es endlich der K
nig befahl. Als der Frosch erst auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da sa
, sprach er:
Nun schieb mir dein goldenes Tellerlein n
her, damit wir zusammen essen.
Das tat sie zwar, aber man sah wohl, da
sie's nicht gerne tat.
Der Frosch lie
sich's gut schmecken, aber ihr blieb fast jedes Bi
lein im Halse. Endlich sprach er:
Ich habe mich satt gegessen und bin m
de, nun trag mich in dein K
mmerlein und mach dein seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen.
Die K
nigstochter fing an zu weinen und f
rchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie nicht anzur
hren getraute und der nun in ihrem sch
nen reinen Bettlein schlafen sollte. Der K
nig aber ward zornig und sprach:
Wer dir geholfen hat, als d
u in der Not warst, den sollst du hernach nicht verachten.
Da packte sie ihn mit zwei Fingern, trug ihn hinauf und setzte ihn in eine Ecke. Als sie aber im Bett lag, kam er gekrochen und sprach:
Ich bin m
de, ich will schlafen so gut wie du: heb mich herauf, oder ich sag's deinem Vater.
Da ward sie erst bitterb
se, holte ihn herauf und warf ihn aus allen Kr
ften wider die Wand.
Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch.
Als er aber herabfiel, war er kein Frosch, sondern ein K
gssohn mit sch
nen und freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Da erz
hlte er ihr, er w
re von einer b
sen Hexe verw
nscht worden, und niemand h
tte ihn aus dem Brunnen erl
sen k
nnen als sie allein, und morgen wollten sie zusammen in sein Reich gehen. Dann schliefen sie ein, und am andern Morgen, als die Sonne sie aufweckte, kam ein Wagen herangefahren, mit acht wei
en Pferden bespannt, die hatten wei
e Strau
federn auf dem Kopf und gingen i
n goldenen Ketten, und hinten stand der Diener des jungen K
nigs, das war der treue Heinrich. Der treue Heinrich hatte sich so betr
bt, als sein Herr war in einen Frosch verwandelt worden, da
er drei eiserne Bande hatte um sein Herz legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspr
nge. Der Wagen aber sollte den jungen K
nig in sein Reich abholen; der treue Heinrich hob beide hinein, stellte sich wieder hinten auf und war voller Freude
ber die Erl
sung. Und als sie ein St
k Wegs gefahren waren, h
rte der K
nigssohn, da
es hinter ihm krachte, als w
re etwas zerbrochen. Da drehte er sich um und rief:
Heinrich, der Wagen bricht.
Nein, Herr, der Wagen nicht,
es ist ein Band von meinem Herzen,
das da lag in gro
en Schmerzen,
als Ihr in dem Brunnen sa
als Ihr eine Fretsche (Frosch) wast (wart).
Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der K
nigssohn meinte immer, der Wagen br
che, und es waren doch nur die Bande, die vom Herzen des treuP@en Heinrich absprangen, weil sein Herr erl
st und gl
cklich war.
der Grimm. Der Froschk
nig oder der eiserne HeinrichF
02/02/99G
02/02/99N
Source Text
Der Hund und der Sperling
Ein Sch
ferhund hatte keinen guten Herrn, sondern einen, der ihn Hunger leiden lie
. Wie ers nicht l
nger bei ihm aushalten konnte, gieng er ganz traurig fort. Auf der Stra
e begegnete ihm ein Sperling, der sprach
Bruder Hund, warum bist du so traurig?
Antwortete der Hund
ich bin hungrig und habe nichts zu fressen
. Da sprach der Sperling
lieber Bruder, komm mit in die Stadt, so will ich dich satt machen
. Also giengen sie zusammen in die Stadt, und als sie v
or einen Fleischerladen kamen, sprach der Sperling zum Hund
da bleib stehen, ich will dir ein St
ck Fleisch herunter picken
, setzte sich auf den Laden, schaute sich um, ob ihn auch niemand bemerkte, und pickte, zog und zerrte so lang an einem St
ck, das am Rande lag, bis es herunter rutschte. Da packte es der Hund, lief in eine Ecke und fra
es auf. Sprach der Sperling
nun komm mit zu einem andern Laden, da will ich dir noch ein St
ck herunterholen, damit du satt wirst
. Als der Hund au
, wenn's Gottes Wille also ist, so wird's zu meinem Besten ausschlagen; ich will mich schon drein schicken.
Als der Vater hinaus in den Wald wollte, um etwas am Malterholz (am Zuhauen und Aufrichten) zu verdienen, so sprach der Sohn:
Ich will mit Euch gehen und Euch helfen.
Ja, mein Sohn
, sagte der Vater,
das sollte dir beschwerlich ankommen, du bist an harte Arbeit nicht gew
hnt, du h
ltst das nicht aus; ich habe auch nur eine Axt und kein Geld
brig, um noch eine zu kaufen.
t nur zum Nachbar
, antwortete der Sohn,
der leiht Euch seine Axt so lange, bis ich mir selbst eine verdient habe.
Da borgte der Vater beim Nachbar eine Axt, und am andern Morgen, bei Anbruch des Tags, gingen sie zusammen hinaus in den Wald. Der Sohn half dem Vater und war ganz munter und frisch dabei. Als nun die Sonne
ber ihnen stand, sprach der Vater:
Wir wollen rasten und Mittag halten, hernach geht's noch einmal so gut.
Der Sohn nahm sein Brot in die Hand und sprach:
Ruht Euch
nur aus, Vater, ich bin nicht m
de, ich will in dem Wald ein wenig auf und ab gehen und Vogelnester suchen.
O du Geck
, sprach der Vater,
was willst du da herumlaufen, hernach bist du m
de und kannst den Arm nicht mehr aufheben; bleib hier und setze dich zu mir.
Der Sohn aber ging in den Wald, a
sein Brot, war ganz fr
hlich und sah in die gr
nen Zweige hinein, ob er etwa ein Nest entdeckte. So ging er hin und her, bis er endlich zu einer gro
en, gef
hrlichen Eiche kam, die gewi
on viele hundert Jahre alt war und die keine f
nf Menschen umspannt h
tten. Er blieb stehen und sah sie an und dachte: Es mu
doch mancher Vogel sein Nest hineingebaut haben. Da deuchte ihn auf einmal, als h
rte er eine Stimme. Er horchte und vernahm, wie es mit so einem recht dumpfen Ton rief:
mich heraus, la
mich heraus.
Er sah sich rings um, konnte aber nichts entdecken, doch es war ihm, als ob die Stimme unten aus der Erde hervork
me. Da rief er:
Wo bist du?
Die Stimme antwor
tete:
Ich stecke da unten bei den Eichwurzeln. La
mich heraus, la
mich heraus.
Der Sch
ler fing an unter dem Baum aufzur
umen und bei den Wurzeln zu suchen, bis er endlich in einer kleinen H
hlung eine Glasflasche entdeckte. Er hob sie in die H
he und hielt sie gegen das Licht, da sah er ein Ding, gleich einem Frosch gestaltet, das sprang darin auf und nieder.
mich heraus, la
mich heraus
, rief's von neuem, und der Sch
ler, der an nichts B
ses dachte, nahm den Pfropfen von der Fl
asche ab. Alsbald stieg ein Geist heraus und fing an zu wachsen und wuchs so schnell, da
er in wenigen Augenblicken als ein entsetzlicher Kerl, so gro
wie der halbe Baum, vor dem Sch
ler stand.
, rief er mit einer f
rchterlichen Stimme,
was dein Lohn daf
r ist, da
du mich herausgelassen hast?
, antwortete der Sch
ler ohne Furcht,
wie soll ich das wissen?
So will ich dir's sagen
, rief der Geist,
den Hals mu
ich dir daf
r brechen.
Das h
ttest du mir fr
her sag
en sollen
, antwortete der Sch
ler,
tte ich dich steckenlassen; mein Kopf aber soll vor dir wohl feststehen, da m
ssen mehr Leute gefragt werden.
Mehr Leute hin, mehr Leute her
, rief der Geist,
deinen verdienten Lohn, den sollst du haben. Denkst du, ich w
re aus Gnade da so lange Zeit eingeschlossen worden, nein, es war zu meiner Strafe; ich bin der gro
chtige Merkurius, wer mich losl
t, dem mu
ich den Hals brechen.
Sachte
, antwortete der Sch
ler,
so geschwind geht das
nicht, erst mu
ich auch wissen, da
du wirklich in der kleinen Flasche gesessen hast und da
du der rechte Geist bist; kannst du auch wieder hinein, so will ich's glauben, und dann magst du mit mir anfangen, was du willst.
Der Geist sprach voll Hochmut:
Das ist eine geringe Kunst
, zog sich zusammen und machte sich so d
nn und klein, wie er anfangs gewesen war, also da
er durch dieselbe
ffnung und durch den Hals der Flasche wieder hineinkroch. Kaum aber war er darin, so dr
ckte der Sc
ler den abgezogenen Pfropfen wieder auf und warf die Flasche unter die Eichwurzeln an ihren alten Platz, und der Geist war betrogen.
Nun wollte der Sch
ler zu seinem Vater zur
ckgehen, aber der Geist rief ganz kl
glich:
Ach, la
mich doch heraus, la
mich doch heraus.
, antwortete der Sch
ler,
zum zweiten Male nicht; wer mir einmal nach dem Leben gestrebt hat, den la
ich nicht los, wenn ich ihn wieder eingefangen habe.
Wenn du mich frei machst
, rief der Geist,
so will ic
h dir so viel geben, da
du dein Lebtag genug hast.
, antwortete der Sch
ler,
rdest mich betriegen wie das erstemal.
Du verscherzest dein Gl
, sprach der Geist,
ich will dir nichts tun, sondern dich reichlich belohnen.
Der Sch
ler dachte: Ich will's wagen, vielleicht h
lt er Wort, und anhaben soll er mir doch nichts. Da nahm er den Pfropfen ab, und der Geist stieg wie das vorige Mal heraus, dehnte sich auseinander und ward gro
wie ein Riese.
Nun sollst du deinen Loh
n haben
, sprach er und reichte dem Sch
ler einen kleinen Lappen, ganz wie ein Pflaster, und sagte:
Wenn du mit dem einen Ende eine Wunde bestreichst, so heilt sie; und wenn du mit dem andern Ende Stahl und Eisen bestreichst, so wird es in Silber verwandelt.
Das mu
ich erst versuchen
, sprach der Sch
ler, ging an einen Baum, ritzte die Rinde mit seiner Axt und bestrich sie mit dem einen Ende des Pflasters; alsbald schlo
sie sich wieder zusammen und war geheilt.
Nun, es hat seine Ric
htigkeit
, sprach er zum Geist,
jetzt k
nnen wir uns trennen.
Der Geist dankte ihm f
r seine Erl
sung, und der Sch
ler dankte dem Geist f
r sein Geschenk und ging zur
ck zu seinem Vater.
Wo bist du herumgelaufen?
sprach der Vater.
Warum hast du die Arbeit vergessen? Ich habe es ja gleich gesagt, da